Eifel-Vulkane: Akute Gefahr?

Durch die Medien gehen derzeit Meldungen über einen möglichen Ausbruch des Vulkans unter dem Laacher See bei Koblenz in Rheinland-Pfalz. Der letzte Ausbruch eines Vulkans in der Eifel liegt rund 11.000 Jahre zurück. Schon seit Jahren wird davon ausgegangen, dass die Eifel-Vulkane nicht erloschen sind, sondern nur ruhen. Nach einer neuen Studie ist nun auch nachgewiesen, dass die Eifel noch aktiv ist. Wann dort wieder ein Vulkan ausbricht, ist aber ungewiss.




Laacher See in der Eifel, mit einer Fläche von 3,3 Quadratkilometern der größte See in Rheinland-Pfalz

Die Eifel ist der nordwestliche Teil des Rheinischen Schiefergebirges und erstreckt sich nördlich der Mosel von Koblenz bis an die Grenzen von Belgien und Luxemburg. Sie besteht überwiegend aus einer meist 400 bis 600 Meter hoch gelegenen Fläche mit tiefen Einschnitten und zahlreichen aufgesetzten Vulkankegeln sowie kleinen, kreisrunden Seen, den so genannten „Maaren“. Die bislang letzten Ausbrüche liegen rund 11.000 Jahre zurück, aktive Spuren des Vulkanismus sind aber auch heute noch zu finden. Insgesamt befinden sich in der Eifel etwa 240 Vulkane, von denen etwa ein Viertel (59) mit Wasser aufgefüllte Maare sind. Der Begriff „Maar“ hat sich mittlerweile weltweit für diesen Vulkantyp durchgesetzt. Im Gegensatz zu den Schlackenkegeln sind die Maare in die Erdoberfläche eingeschnitten und liegen fast durchweg in Tälern. Es handelt sich um eingestürzte Vulkankrater, die sich später mit Wasser gefüllt haben.

Der Laacher See ist dagegen kein Maar, sondern eine Caldera – ein Einsturzkrater, der nach einem Ausbruch und der Leerung der darunter befindlichen Magmakammer vor fast 13.000 Jahren entstand. Die Eruption damals war stärker als zum Beispiel der Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen im Jahre 1991. Bekannt ist der Laacher See wohl vor allem durch die aufsteigenden CO2-Blasen, die unmittelbar am Nord- und Ostufer des Sees aufsteigen und hier für Wanderer leicht zu sehen sind. Im Februar 2007 gab es zahlreiche Meldungen zu einer erhöhten Aktivität im Laacher See und einem möglicherweise bald bevorstehenden Ausbruch. Dieser könnte nach dem Bericht, der auf einen Roman des Geologen Ulrich Schreiber beruht, schon innerhalb weniger Monate erfolgen. Ob es Anzeichen für erhöhte Aktivität in der Eifel gibt, ist aber auch heute noch umstritten. Nahezu alle Vulkanologen gehen allerdings davon aus, dass die Eifelvulkane eines Tages wieder ausbrechen werden. Allerdings weiß derzeit niemand, ob sich ein solcher Ausbruch in einigen Jahren oder erst in Tausenden Jahren ereignen wird.

Dass die Magmakammer unter dem Vulkan intakt ist, zeigen Erdbebenschwärme, die seit etwa 5 Jahren und besonders im Jahre 2018 in 10 bis 45 Kilometer Tiefe vermehrt registriert wurden. Ein Erdbebenmessnetz gibt es um den Laacher See allerdings erst seit rund 10 Jahren. Solche Erdbebenschwärme sind auf Bewegungen (Aufstieg) von Magma zurückzuführen und die Magmakammer scheint sich wieder zu füllen. Dies könnte tatsächlich ein Anzeichen für langsam zunehmende Aktivität sein. Allerdings lässt die leicht zunehmende Aktivität nicht auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch schließen. Es kann noch viele Jahre, Jahrhunderte oder auch Jahrtausende dauern, bis in der Eifel wieder ein Vulkan ausbricht. Panik ist daher nicht angebracht, aber erhöhte Wachsamkeit und der Vulkan sollte zukünftig genauer überwacht werden.

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