Große Luftdruckgegensätze und Böhmischer Wind

Während sich über Osteuropa noch ein kräftiges Hochdruckgebiet hält mit einem Kerndruck von fast 1050 Hektopascal, liegt zwischen Island und Irland ein kräftiger Sturmwirbel. Der Luftdruck im Zentrum dieses Tiefs sinkt zeitweise auf rund 950 Hektopascal. Eine Analyse ergab am Donnerstagmorgen einen Kerndruck von 949 Hektopascal. Damit ergibt sich ein Luftdruckunterschied – Fachausdruck dafür: Gradient – von nahezu 100 Hektopascal. Dies gab es in diesem Herbst bisher noch nicht. Zwischen den beiden Druckgebilden frischt der Wind in Deutschland  zeitweise auf und in Sachsen weht Böhmischer Wind mit Sturmböen.




Luftdruckverteilung am Donnerstagvormittag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Das Hochdruckgebiet über Osteuropa wird aber in den kommenden Tagen nach und nach abgebaut. Zugleich schwächt sich das Sturmtief bei Island ab, Randtiefs rennen aber gegen das Hoch an und greifen mit ihren Ausläufern auf Mitteleuropa über. Sie führen in den kommenden Tagen nach und nach mildere Luft heran, die im Laufe des Wochenendes zögerlich auch den Osten Deutschlands erreicht.

Erwartete Windböen am Donnerstagnachmittag aus dem COSMO-Modell, Quelle: Unwetteralarm

In Deutschland frischt der südwestliche Wind zeitweise auf, mit stürmischen Böen ist am Donnerstag im Bergland und auf einzelnen Nordseeinseln zu rechnen. In Sachsen weht der so genannte Böhmische Wind aus Süd bis Südost, hier sind stellenweise bis in tiefe Lagen Sturmböen möglich.

Erwartete Windböen in Sachsen am Freitagmorgen aus dem COSMO-Modell, Quelle: Unwetteralarm

In der Nacht zum Freitag und am Freitagvormittag treten in Sachsen regional Sturmböen bis über 80 km/h bis in tiefe Lagen auf. Im Laufe des Tages lässt der Wind allmählich wieder nach.

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