Große Unwettergefahr in den Südalpen

Über dem westlichen Mittelmeer braut sich derzeit ein neues Tief zusammen, das sehr kräftig werden und in den kommenden Tagen vor allem in Norditalien und im Alpenraum schwere Unwetter auslösen kann. Gebietsweise drohen heftige Regenfälle, durchsetzt mit Gewittern. Dadurch sind Überschwemmungen und Erdrutsche möglich, in einigen Tälern drohen gefährliche Sturzfluten. In einzelnen Regionen kommt noch Sturm hinzu.




Signifikantes Wetter (grün Regen, violett Gewitter, blau Schnee) am Sonntagmittag, Quelle: Unwetteralarm

Das Tief entsteht als so genannte „Genua-Zyklone“ im westlichen Mittelmeerraum. Es wird zu einem Sturmtief und verlagert sich zunächst nur wenig. Zu Beginn der neuen Woche zieht es als Vb-Tief nordwärts nach Deutschland und kann auch hier gebietsweise kräftigeren Regen mit sich bringen. Unter einem Vb-Tief (gesprochen fünf-b) versteht man eine bestimmte Tiefzugbahn. Die Bezeichnung geht auf den deutschen Meteorologen Wilhelm Jacob van Bebber zurück, der Ende des 19. Jahrhunderts die Tiefdruckgebiete beobachtete und eine Karte mit verschiedenen Zugbahnen erstellte. Die Zugbahn Vb ist bis heute erhalten geblieben. Vb-Tiefs nehmen über dem warmen Mittelmeerwasser sehr viel Energie auf und können bis nach Mitteleuropa heftige Niederschläge auslösen.

Erwartete Regensummen bis Montag früh aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Die größten Niederschlagsmengen werden in Norditalien, aber auch im schweizerischen Tessin, im österreichischen Kärnten und im äußersten Westen Sloweniens erwartet. Verbreitet können hier 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen, örtlich sind auch noch deutlich größere Mengen möglich. Besonders in den beiden norditalienischen Provinzen Pordenone und Udine sind bis zum Montagmorgen je nach Modell örtlich auch Mengen von 300 bis 400 Liter pro Quadratmeter oder mehr denkbar. Die Folge wären schwere Überschwemmungen und gefährliche Sturzfluten, es besteht also akute Unwettergefahr!

Erwartete Windböen am Montagnachmittag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Zusätzlich zu den heftigen Regenfällen stellt sich ab Sonntag in einigen Mittelmeerregionen starker Sturm ein, der das Meer aufwühlt und meterhohe Wellen auf die Küsten treffen lässt. Gebietsweise sind sogar orkanartige Böen und besonders im Bergland sogar Böen bis Orkanstärke möglich.

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