Hitzerekorde und Brände in Alaska

Eine historische Hitzewelle herrscht in diesem Sommer in Alaska, das sonst zumindest im Winterhalbjahr eher durch extreme Kälte bekannt ist. Einige Seen werden dann sogar zu Straßen, auf denen Schwerlaster unterwegs sind. Schon der Juni war extrem warm im nördlichen Bundesstaat der USA, Anfang Juli wurden weitere Hitzerekorde aufgestellt. Bis zu 34 Grad wurden in den vergangenen Tagen gemessen. Dazu sind ganze Landstriche wegen anhaltender großer Brände in dichte Rauchwolken gehüllt. Zum Vergleich: Die bisher verbrannte Fläche in Alaska ist größer als das Saarland.

Zahlreiche alte Rekorde wurden nicht nur erreicht, sondern förmlich ausgelöscht. Am 04. Juli 2019 wurde in Anchorage die neue Höchstmarke von 32,2 Grad gemessen – der erste heiße Tag in Anchorage seit Bestehen der Wetterstation. Der alte Rekord in der bis 1952 zurückreichenden Messreihe mit 29 Grad stammt vom 14.06.1969. Auch in Kenai und King Salmon wurden am 04.07. neue Allzeitrekorde aufgestellt. Vier Tage später wurden in Talkeetna, nördlich von Anchorage, sogar knapp 34 Grad erreicht.

Ungewöhnlich sind nicht nur die neuen Höchstmarken, sondern auch die Dauer der Hitzewelle. In Anchorage wurden an sechs aufeinander folgenden Tagen 27 Grad oder mehr erreicht – eine bisher einmalige Reihe an sehr warmen bis heißen Tagen. Seit dem 23. Juni wurde an acht Tagen ein neuer Tagesrekord aufgestellt. Im langjährigen Mittel liegt hier die Höchsttemperatur im Juli bei nur 17 Grad.

In vielen Teilen Alaskas hat sich dichter Rauch über das Land gelegt. Vor allem durch Blitze wurden zahlreiche Brände ausgelöst, die sich bei verbreiteter Trockenheit rasch ausbreiteten. Rund um Fairbanks brennt es schon seit dem 21. Juni und von der dortigen Wetterstation wurde zeitweise nur noch eine Sichtweite von weniger als einer Meile gemeldet – trotz sonst klarem Wetter. Das Foto unten entstand an der Toolik Field Station bei Fairbanks. Am 09. Juli brannten in Alaska insgesamt 38 große Feuer, die bisher eine Fläche von 2.820 Quadratkilometer erfassten. Zum Vergleich: Dies ist eine Fläche, die größer ist als das Saarland. Allein das größte Feuer in Alaska im Bereich Hess Creek hat bislang eine Fläche von rund 700 Quadratkilometer verbrannt, es ist das bisher größte Feuer in diesem Jahr in den gesamten USA.

In den kommenden Tagen werden allerdings zumindest in Teilen Alaska Regenfälle erwartet und die Lage könnte sich langsam etwas entspannen.

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