Hurrikan LORENZO auf dem Weg zu den Azoren?

Während von dem Tropensturm KAREN nördlich von Puerto Rico nur noch Reste vorhanden sind, entwickelt sich LORENZO auf dem östlichen Atlantik zu einem gewaltigen Hurrikan der Kategorie 4, der in der neuen Woche für die Azoren gefährlich werden könnte. Die Inselgruppe ist sonst eher bekannt für das dort häufig bestehende Hochdruckgebiet. Derzeit weist der Hurrikan mittlere Windgeschwindigkeiten bis etwa 200 km/h auf mit noch stärkeren Böen. Damit ist LORENZO bereits der stärkste Hurrikan seit Aufzeichnungsbeginn, der so spät im Jahr so weit östlich aufgetreten ist. In den kommenden Tagen wird Lorenzo über sehr warmem Wasser noch stärker mit Windgeschwindigkeiten bis etwa 230 km/h. Ob er die Azoren tatsächlich treffen wird, ist noch sehr unsicher. Bis dahin dürfte er sich aber wieder etwas abschwächen.




Satellitenbild am Donnerstagvormittag, Quelle: NOAA

Das Satellitenbild vom Donnerstagvormittag zeigt den Tropensturm KAREN nördlich von Puerto Rico, der kaum noch Sturmstärke erreicht. Auf dem Ostatlantik ist der Hurrikan LORENZO nicht zu übersehen, nun auch mit einem gut zu erkennenden Auge im Zentrum.

Immer mehr zeichnet sich das Auge im Zentrum des Hurrikans ab.

Die Berechnungen für die Zugbahn des Hurrikans gehen noch recht weit auseinander, hier die aus dem europäischen Modell:

 

Erwartete Zugbahn des Hurrikans LORENZO, Quelle: NHC

Auch die offizielle Vorhersage des National Hurricane Centers (NHC) in Miami/Florida zeigt, dass der Hurrikan zunächst in Richtung Nordwesten zieht und am Wochenende nach Norden und zum Montag nach Nordosten eindreht. Das „M“ steht für einen starken Hurrikan ab der Kategorie 3.

Da der Hurrikan zumindest zeitweise über ein Meeresgebiet mit Wassertemperaturen über 28 Grad zieht und inzwischen einen gut organisierten Kern aufweist, kann er sich deutlich verstärken. Nach der Vorhersage des NHC soll er die Kategorie 4 (ab ca. 215 km/h) erreichen. Im Bereich der Azoren ist das Wasser zwar deutlich kühler mit Temperaturen um 22 Grad, aber der Hurrikan könnte noch recht stark bleiben, zumal er auf dem Weg nach Nordosten auch schneller zieht und so sich das kühlere Wasser nur langsam auf den Hurrikan auswirken kann.

Fazit: Auf den Azoren sollte man diesen Hurrikan sehr ernst nehmen, er stellt durchaus eine massive Bedrohung dar. Noch ist es aber sehr unsicher, ob er die Inseln überhaupt streift oder sogar voll trifft. Allein die durchschnittliche Abweichung bei der Vorhersage des NHC für den fünften Tag beträgt mehrere Hundert Kilometer.

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