Kann ein Pegelstand ins Minus sinken?

Angesichts des Niedrigwassers in vielen deutschen Flüssen stellt sich die Frage, was eigentlich passiert, wenn ein Pegel einen Wert von 0 Zentimetern oder sogar darunter anzeigt. Kann ein Pegelstand ins Minus rutschen oder ist bei Pegelnull einfach kein Wasser mehr vorhanden? Die Antwort ist sicherlich für einige überraschend, denn es gibt keine Norm für das Anbringen eines Pegels.




Pegellatte an einem Bach, Foto: Thomas Sävert

Der Wasserstand an einem Gewässer kann entweder elektronisch oder mit Hilfe einer so genannten Pegellatte gemessen werden, im Idealfall – z.B. bei Stromausfall – beides. Egal wie gemessen wird, irgendwo hat mal jemand den Nullpunkt festgelegt und das ist, wie man im obigen Beispiel sieht, selten am Grund des jeweiligen Gewässers. Der Nullpunkt an jedem Pegel wurde also willkürlich festgelegt und auch bei Pegelnull kann noch viel Wasser im jeweiligen Gewässer sein. Dies bedeutet auch, dass man verschiedene Flusspegel selbst an einem und demselben Fluss nicht miteinander vergleichen kann. Zeigt zum Beispiel der Pegel in Köln 0 an, herrscht in der Fahrrinne selbst ein ganz anderer Wasserstand als bei Pegelnull in Düsseldorf.

Pegeluhr in Köln – noch ist Luft bis zum Pegelnull, Foto: Thomas Sävert

Aktuell sieht es so aus, dass am Freitagmorgen am Rheinpegel in Worms noch ein Wasserstand von 2 Zentimetern gemessen wurde. In Emmerich am Niederrhein waren es noch 8 Zentimeter. Ein negativer Wert wurde entlang des Rheins noch nicht gemessen. In Dömitz an der Elbe wurde es zu Beginn des Monats schon mal knapp mit einem Wasserstand von 5 Zentimetern, hier wurde der alte Rekord vom 28. September 1947 (6 cm) leicht unterboten. Seitdem stieg der Wasserstand hier wieder leicht an.

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