Luftmassengrenze und Hochwassergefahr

Recht winterlich gestaltet sich das Wetter derzeit in weiten Teilen Deutschlands. Vor allem im Bergland liegt verbreitet eine dicke Schneedecke und es kann noch einiges an Schnee hinzukommen. Vom Atlantik ziehen in den kommenden Tagen Tiefdruckgebiete heran. Sie lenken mildere Luft vor allem in die Südhälfte Deutschland mit gebietsweise zweistelligen Plusgraden. Damit steigt die Hochwassergefahr an. Gleichzeitig bleibt es im Norden und Nordosten kalt, eine Luftmassengrenze baut sich auf, deren genaue Lage kaum vorhersagbar ist.




Wetterlage bis zum Samstag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Tiefdruckgebiete vom Atlantik ziehen zunächst über Norddeutschland hinweg, zum Wochenende schlägt ein kräftiges Tief eine südlichere Bahn vom Atlantik nach Frankreich ein. Damit kann die Kaltluft wieder nach Süden vorankommen.

Signifikantes Wetter am Donnerstagabend aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

An der entstehenden Luftmassengrenze fällt teils Regen, zeit- und gebietsweise aber auch Schnee.

Niederschlagssummen bis zum Samstagabend aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Vor allem in West- und Mitteleuropa kommen größere Regenmengen zusammen, ebenso in Südosteuropa. Im Stau der Alpen fallen gebietsweise mehr als 100 Liter pro Quadratmeter.

Niederschlagssummen bis zum Samstagabend aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Auch im Schwarzwald kommen bis etwa 100 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen, ansonsten fallen in der Mitte und im Süden verbreitet 30 bis 60 Liter pro Quadratmeter, örtlich auch noch mehr.

Da die Niederschläge im Süden und Westen vorübergehend bis in die höheren Lagen in Regen übergehen und hier zumindest ein Teil des vorhandenen Schnees abtaut, steigen die Pegel zahlreicher Flüsse deutlich an. Am Oberrhein ist am Wochenende ein 5jähriges Hochwasser möglich, eventuell auch noch mehr. Rheinabwärts steigen die Pegelstände ebenfalls deutlich an, mit einem größeren Hochwasser ist aus heutiger Sicht allerdings bis zum Wochenende nicht zu rechnen. Wie es danach weitergeht, muss man abwarten.

Titelbild: Niederrhein am Montagnachmittag, Quelle: Thomas Sävert

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