Niedrigwasser mitten im Winter

In den meisten Jahren ist Niedrigwasser in den deutschen Flüssen und Stauseen im Winter und Frühjahr kein Thema, sondern kann erst im Sommer und Herbst zu einem Problem für den Schiffsverkehr werden. Das Jahr 2020 ist aber bisher vor allem in Süddeutschland sehr trocken und viele Flüsse führen derzeit Niedrigwasser.




Die Pegelstände vieler Flüsse liegen derzeit deutlich unter den Mittelwerten für diese Jahreszeit, am Oberrhein zum Teil sogar mehr als einen Meter. Hier nähern sich die Wasserstände allmählich den bisherigen Januartiefstwerten mit vorerst weiter fallender Tendenz. Der Wasserstand des Bodensees hat sich nach höheren Werten im vergangenen Jahr wieder im Bereich der Mittelwerte eingependelt, allerdings ebenfalls mit fallender Tendenz. Der Elbpegel in Dresden lag am Mittwochmorgen bei 87 Zentimetern, was für die Jahreszeit ebenfalls recht niedrig ist. Kleine Anmerkung: Der Nullpunkt ist an jedem Pegel willkürlich festgelegt, Messwerte sind also nicht vergleichbar und bei Pegelnull ist immer noch Wasser im Fluss.

Bei den Stauseen sieht die Lage sehr unterschiedlich aus. Nach Angaben der Talsperrenleitzentrale des Ruhrverbandes liegt der Füllstand der Talsperren hier derzeit bei 79,5 Prozent mit fallender Tendenz. Im Harz sind die Talsperren nur zu 40 bis 70 Prozent gefüllt. Am Mittwochvormittag wies der Stausee der Okertalsperre noch ein Volumen von 17,89 Millionen Kubikmeter auf, bei Vollstau wären es 46,85 Millionen Kubikmeter. Der Edersee in Nordhessen ist dagegen noch gut gefüllt, zumal noch keine Wasserabgabe an die Oberweser zur Aufrechterhaltung der Schifffahrt erfolgt.

Erwartete Regenmengen bis zum Sonntagabend aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

In den kommenden Tagen sind vorerst keine nennenswerten Niederschläge zu erwarten und die fallende Tendenz bei den Wasserständen setzt sich fort. Wie es in der nächsten Woche weitergeht, bleibt abzuwarten. Die aktuellen Modellrechnungen lassen wieder wechselhaftes Wetter mit Regenfällen erwarten. Eine Tendenz für den kommenden Sommer lässt sich natürlich nicht ableiten, egal wie die aktuellen Wasserstände aussehen.

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