Niedrigwasser trotz Regen

Schon seit einigen Wochen herrscht in Deutschland eher wechselhaftes und zeitweise nasses Wetter. Für die Flüsse und Stauseen in Deutschland brachten die Regenfälle allerdings kaum Wassernachschub und ein Ende der Niedrigwasserlage ist vorerst nicht zu erwarten. Dabei geht es langsam auf den Winter zu, in dem die Gewässer für das nächste Sommerhalbjahr aufgefüllt werden müssten.




Dürremonitor, oberste Schicht bis 25 Zentimeter, Quelle: UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Dürremonitor, gesamte Schicht bis ca. 1,8 Meter, Quelle: UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Während die obersten Schichten der Böden in den meisten Regionen inzwischen gut angefeuchtet sind, sieht es weiter unten deutlich trockener aus, gebietsweise herrscht immer noch große Dürre.

Der Wasserstand des Edersees in Nordhessen hat sich nach dem Tiefstand von 218,15 Meter über NN wieder etwas erholt. Er liegt aber mit gut 223 Metern immer noch mehr als 20 Meter unter dem Vollstau. Die Oberweser kann schon seit Monaten nicht mehr mit Wasser aus dem Edersee schiffbar gehalten werden. Noch weniger Wasser befand sich vor zwei Jahren im Edersee, am 28. Oktober 2018 wurde ein Pegelstand von 217,83 Meter gemessen.

Im Einzugsgebiet der Ruhr in Nordrhein-Westfalen liegt der Füllstand der Talsperren nur bei 57 Prozent mit etwa gleichbleibender Tendenz. Im Harz sind die Talsperren nur zu 30 bis 50 Prozent gefüllt.

Bei den Flüssen sieht es kaum anders aus. Die meisten Flüsse in Deutschland weisen niedrige bis sehr niedrige Wasserstände auf. Mit einer Unterbrechung Ende August hält das Niedrigwasser schon seit einigen Monaten an. Und an dieser Stelle wird auch der Unterschied zu den Niedrigwasserlagen in den vergangenen Jahren deutlich. In 2018 und 2019 wurden in vielen Flüssen und Seen noch tiefere Pegelstände registriert als in diesem Jahr. Im Spätherbst stiegen die Wasserstände dann wieder an – anders in diesem Jahr mit weiter anhaltendem Niedrigwasser.

Aktuell liegen die Pegelstände am Oberrhein zum Teil einen Meter unter den langjährigen Mittelwerten für diese Jahreszeit. Weiter flussabwärts fehlen an einigen Stellen weniger als ein Meter bis zu den bestehenden Rekorden. Einige Flussabschnitte wie im Bereich des Loreley-Felsens bei Kaub können von größeren Schubverbänden nicht einmal mit der Hälfte der üblichen Ladung befahren werden.

Regensummen bis zum Freitagmorgen (18.12.) aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Entwarnung in Sachen Niedrigwasser kann noch lange nicht gegeben werden. Nennenswerte Regenfälle sind in nächster Zeit erst einmal nur im Nordwesten und Westen zu erwarten und bringen keine deutliche Trendwende. Es bleibt abzuwarten, welche Niederschlagsmengen in den kommenden Wochen und Monaten fallen werden. Ein relativ trockener Winter könnte für das kommende Sommerhalbjahr sehr ungünstig sein, falls dieses erneut trocken ausfallen sollte.

Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite:




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert