Samstag lokal Glatteisregen möglich

Nach dem kleinen Kaltlufteinbruch mit gebietsweisem Frost und Schnee vor allem in einigen Mittelgebirgen beruhigt sich das Wetter in Deutschland vorübergehend. Allerdings ist es in den Nächten teils frostig, Straßen und Wegen können nachts und morgens streckenweise glatt sein. Zum Samstag (24.11.) erreicht uns von Frankreich her ein Regengebiet. Wo die Böden dann noch gefroren sind, besteht die Gefahr von Glatteis durch gefrierenden Regen. Dies gilt vor allem für einige Mittelgebirgsregionen.




Am Mittwochmorgen wurden aus dem Thüringer Wald und dem Erzgebirge bis zu 13 Zentimeter Schnee gemeldet. Auch in tiefen Lagen kamen am Dienstag von Westsachsen und Oberfranken bis nach Ostwestfalen gebietsweise ein paar Zentimeter Schnee zusammen. Nennenswerter Neuschnee ist nun aber erst einmal nicht mehr zu erwarten.

Signifikantes Wetter am Samstagvormittag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Die Vorhersagekarte aus dem ICON-Modell zeigt das Regengebiet bereits mitten über Deutschland. Es kommt langsam nach Nordosten voran. Besonders in den Mittelgebirgsregionen von Hessen, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen kann der Boden zum Teil noch gefroren sein. Hier besteht die Gefahr von gefrierendem Regen (in der Karte rot) mit Glatteisbildung.

Eisschicht mit Glatteis durch gefrierenden Regen, Archivbild

Allgemein unterscheidet man 4 Glättearten:

– Glätte durch Schnee

– Reifglätte

– Gefrierende Nässe

– Glatteis durch gefrierenden Regen

Schneeglätte ist meistens nicht ganz so problematisch beim Autofahren, zumal man die Gefahr sehen kann. Reifglätte tritt besonders auf Brücken und in Waldgebieten sowie in Gewässernähe auf und kann sehr tückisch sein. Wenn nach Regen oder Schneefall (bei klarem Himmel oder zumindest vorhandenen Auflockerungen) Nässe auf den Straßen gefriert, kann es flächendeckend sehr glatt werden. In den Medien wird das oft fälschlicherweise auch als „Überfrierende Nässe“ bezeichnet. Dieser Begriff hat sich seit Jahren in der Umgangssprache eingebürgert. Am gefährlichsten ist wohl der gefürchtete „Glatteisregen“ oder gefrierende Regen, wenn unterkühlte oder bereits gefrorene Regentropfen auf den frostigen Boden treffen und sich hier eine glatte Eisschicht bildet. Was auch noch sehr gefährlich ist, sind einzelne Graupel- oder Hagelschauer sogar bei Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt. Die kurzzeitig liegenbleibenden Körner können auf den Straßen festgefahren werden und so ebenfalls extreme und vor allem sehr plötzliche Glätte auslösen. Selbst mitten im Sommer sind so in starken Gewittern lokal eng begrenzt chaotische Zustände möglich.

Das seit mehreren Jahren in einigen Medien oft zitierte „Blitzeis“ gibt es dagegen nicht, dabei handelt es sich nicht um eine Glätteart oder sogar einen wissenschaftlichen Ausdruck. Von der Verwendung sollte man unbedingt absehen. Auch wird der Begriff „Glatteis“ schon mal wahllos für alle Glättearten verwendet.

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