Sturm Wilfred – Ende der Namensliste

Mit WILFRED ist auf dem Atlantik bereits der 21. Tropensturm der laufenden Hurrikansaison entstanden. Damit bleibt das Jahr 2020 auf Rekordkurs. Der bisher früheste 21. Sturm (der spätere Hurrikan VINCE bei Madeira) entstand am 09. Oktober in der bisher einmaligen Hurrikansaison 2005. Da es nur wenige kurze und prägnante Namen mit den Buchstaben Q, U, X, Y und Z gibt, wurden diese in den Namenslisten weggelassen. Die herkömmliche Namensliste ist also aufgebraucht, aber was kommt nach Wilfred?




Animation der Satellitenbilder des Sturms WILFRED, Quelle: Tropical Tidbits

Hoch reichende Wolkentürme haben sich im Bereich des neuen Sturms Wilfred gebildet, der sich in den kommenden Tagen leicht verstärken kann.

Satellitenbild Atlantik, Quelle: NOAA

Und auch der nächste Sturm entsteht schon, im Westteil des Golfs von Mexiko hat sich eine Tropische Depression gebildet. Wenn diese Sturmstärke erreicht, bekommt sie einen Namen, aber welchen?

Wir hatten den Fall schon einmal: Im Jahr 2005 kamen nach dem Durchlauf der Namensliste das griechische Alphabet zum Einsatz, die Stürme/Hurrikane hießen also Alpha, Beta, Gamma, Delta, Epsilon und Zeta. Das wird auch in diesem Jahr wieder so sein, wobei man gespannt sein darf, bis zu welchem Buchstaben wir kommen. Ein Problem ergibt sich aber, weshalb für die Zukunft vielleicht ein neues Namenssystem für den Atlantik erstellt werden muss. Sind die Auswirkungen durch einen Sturm/Hurrikan besonders schlimm (viele Tote und/oder große Schäden) wird der Sturmname auf Antrag des betroffenen Staates aus den Listen gestrichen und nicht wiederverwendet. Was passiert, wenn nun ein Sturm mit einem Namen aus dem griechischen Alphabet gestrichen werden soll? Eine berechtigte Frage, die bisher nicht geklärt ist. Nach dem aktuellen Stand können solchen Namen nicht ausgemustert werden.

Wilfred ist der 21. Sturm der Atlantiksaison. Er stellt damit einen neuen Rekord auf, im denkwürdigen Rekordjahr 2005 bildete sich der 21. Sturm Vince erst am 09. Oktober. Anders als im Ausnahmejahr 2005 waren die meisten bisherigen Stürme in diesem Jahr eher schwach, bislang konnten sich 8 Stürme zu einem Hurrikan verstärken, von denen zwei zu starken Hurrikanen wurden (Laura und Teddy).

Offiziell dauert die Hurrikansaison auf dem Nordatlantik von Juni bis November mit dem Höhepunkt in den Monaten von August bis Oktober. Im langjährigen Mittel werden etwa 12 Stürme registriert, davon 6 Hurrikane und davon drei starke Hurrikane mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 180 km/h und mehr. Die Prognosen für diese Saison ließen bereits deutlich mehr Stürme erwarten und die Hurrikansaison 2020 gehört zu den aktivsten seit Beginn der Aufzeichnungen.

Nicht gezählt wurde bisher ein Sturm vor Afrika: Zwischen den Kapverdischen Inseln und der afrikanischen Westküste hatte sich Ende Juli ein tropisches Tief gebildet, das zumindest kurzzeitig auch Sturmstärke erreicht haben dürfte. Beim darauf folgenden Update des National Hurricane Centers war der Sturm bereits wieder schwacher und bekam so keinen Namen. Möglicherweise wird dieser Sturm noch nach dem Ende der Saison zu der Liste für 2020 hinzugefügt.

Titelbild: tropicaltidbits.com

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