Sturmgefahr am Wochenende

Die Großwetterlage in Europa stellt sich komplett um und atlantische Tiefs bestimmen in nächster Zeit zunehmend das Wetter in Mitteleuropa. Am Wochenende besteht in Teilen Europas Sturmgefahr und auch in vielen Regionen Deutschlands sind zumindest Sturmböen möglich. Einzelne Modelle berechnen sogar ein kräftiges Sturmtief als so genannter Schnellläufer mit einer stärkeren Sturmlage. Noch ist dies aber sehr unsicher und es erfolgt hiermit nur ein erster Hinweis auf eine mögliche markante Sturmlage.




 

Wetterlage am Samstagmittag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Am Samstag liegt das kräftige Sturmtief THOMAS mit einem Kerndruck von etwa 960 Hektopascal bei Schottland. An seinem Rand nimmt die Drängung der Isobaren (Linien gleichen Luftdrucks) auch über Deutschland deutlich zu. Vor Westeuropa ist ein Randtief zu sehen, das unter Verstärkung in Richtung Nordosten zieht.

Windböen am Samstagmittag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Am Rande des Tiefs bei Schottland muss am Samstag verbreitet mit starken bis stürmischen Böen gerechnet werden, im Bergland auch mit teils schweren Sturmböen. Eine größere Sturmlage ist damit zunächst nicht verbunden.

Wetterlage am Sonntagmittag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Einzelne Modelle lassen das Randtief zu einem ausgeprägten Sturmtief werden. Nach dem ICON-Modell soll es am Sonntagmittag mit einem Kerndruck von unter 970 Hektopascal über der südlichen Nordsee liegen. Nach diesen Berechnungen wären im Nordwesten Deutschland Böen bis Orkanstärke denkbar. Andere Modelle rechnen das Randtief zum Teil deutlich schwächer oder mit komplett anderer Zugbahn.

Windböen am Sonntagmittag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Nach dem ICON-Modell sind am Sonntag im Nordwesten Deutschlands Böen bis über 130 km/h möglich. Auch das europäische Modell rechnet ein solches Schnellläufertief, das über Deutschland hinwegziehen und gebietsweise Böen bis Orkanstärke auslösen könnte:

Das amerikanische Modell rechnet das Randtief deutlich schwächer und daher keine Sturmlage über Deutschland.

Was ist nun ein Schnellläufer? Wir kennen die großen Winterstürme und Orkane wie „Kyrill“, der im Januar 2007 in weiten Teilen Deutschlands große Schäden anrichtete. Berüchtigt sind aber auch solche Schnellläufer, die als Randtief vom Atlantik sehr rasch nach Europa ziehen und meist recht eng begrenzt enorme Schäden anrichten können. Ein Schnellläufer war unter anderem das Orkantief „Lothar“, das im Dezember 1999 über Frankreich hinweg nach Süddeutschland zog und hier sowie im angrenzenden Frankreich und in der Schweiz ganze Wälder verwüstete. Damals gab es Dutzende Tote.

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