Sturmgefahr zum Wochenende

Die Großwetterlage über dem atlantisch-europäischen Raum hat sich umgestellt. Tiefdruckgebiete ziehen vom Atlantik in Richtung Mitteleuropa und Skandinavien. Am Freitag erreicht ein kräftiges Sturmtief zunächst die Britischen Inseln mit teils schwerem Sturm und Orkanböen, es zieht am Wochenende weiter über die Nordsee und bis nach Südschweden und in den Ostseeraum. An seinem Rande kann sich vor allem an der Nordsee und im Bergland eine Sturmlage einstellen.




Luftdruckverteilung am Freitagvormittag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Am Freitagvormittag liegt das Sturmtief westlich der Hebriden, einer Inselgruppe vor der Westküste Schottlands. Der Kerndruck im Zentrum des Tiefs beträgt deutlich weniger als 970 Hektopascal.

Windböen am Freitagvormittag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

An der Südseite des Tiefs zeigt sich ein stark ausgeprägtes Sturmfeld mit Orkanböen bis über 160 km/h. Es erfasst den Norden der irischen Insel und im Tagesverlauf auch Schottland und vor allem den Norden von Wales und England. Hier muss mit Behinderungen durch umgestürzte Bäume und mit anderen Schäden gerechnet werden. Die Entwicklung der Wetterlage am Freitag zeigt auch die nachfolgende Animation:

Am Rande des Tiefs regnet es gebietsweise sehr kräftig. Gebietsweise fallen mehr als 5 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde.

Luftdruckverteilung am Samstagmorgen aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Das Tief zieht weiter ostwärts und erreicht Samstag früh bereits Dänemark. Die dicht gedrängten Isobaren (Linien gleichen Luftdrucks) an der Südseite des Tiefs deuten schon auf hohe Windgeschwindigkeiten hin.

Luftdruckverteilung in der Nacht zum Samstag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Bereits in der Nacht zum Samstag erfasst das Sturmfeld die niederländische und deutsche Nordseeküste. In den Niederlanden sind in Küstennähe Böen bis Orkanstärke möglich, zum Samstagmorgen können auch im Binnenland teils schwere Sturmböen auftreten.

Windböen am Samstagmittag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Im Tagesverlauf am Samstag erfasst das Sturmfeld weite Teile Deutschlands. In tiefen Lagen sind vielerorts stürmische Böen möglich, örtlich auch Sturmböen. Im Bergland können auch schwere Sturmböen dabei sein, auf dem Brocken sind Böen bis Orkanstärke möglich. Mit einer großen Sturmlage ist derzeit nicht zu rechnen, hier und da sind aber auch Schäden durch den Sturm möglich. Einzelheiten muss man aber noch abwarten, für eine detaillierte Vorhersage ist es noch zu früh.

(Titelfoto: Archivbild)

Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite:




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert