Viertwärmster Herbst seit 1881

Der Herbst 2020 endet zwar erst in drei Wochen, aber in ganzen Monaten rechnet es sich einfacher, daher ziehen wir an dieser Stelle Bilanz. Und die fällt dutlich wärmer, trockener und sonniger aus als im langjährigen Mittel. Der Herbst 2020 war nach 2006, 2012 und 1982 der viertwärmste in der bis 1881 zurückreichenden Messreihe. Die meiste Zeit bestimmten Hochdruckgebiete die Wetterlage in Deutschland, nur Ende September und im Oktober brachten Tiefausläufer nennenswerte Regenfälle. Damit wurde der Herbst 2020 zum fünfttrockensten seit 1881.




Außergewöhnlich war der zurückliegende Monat November mit anhaltend milden Südwestlagen zwischen atlantischen Tiefs und Hochdruckgebieten über Mittel- und Südosteuropa. Er war verbreitet sehr mild, sonnig und zum Teil extrem trocken. Seit Messbeginn im Jahre 1951 war es der drittsonnigste November bisher und einer der trockensten in der vis 1881 zurückreichenden Reihe. Im deutschlandweitem Flächenmittel kam nur etwa ein Drittel des langjährigen Mittels zusammen. Die höchste Temperatur wurde am 02. in Bad Dürkheim am Rande des Pfälzerwaldes, mit 24,0 Grad gemessen. Mit einem Kaltlufteinbruch zum Monatsende wurde am 30.11. in Bad Königshofen bei Bamberg ein Tiefstwert von -9,2 Grad registriert.

Temperaturen im Herbst 2020, Abweichungen zum Mittel 1961-90, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1961 bis 1990 war der September 2020 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes meist 1 bis 1,5 Grad wärmer als im Mittel. Betrachtet man die Periode von 1981 bis 2010, fielen die Abweichungen kaum geringer aus. Die höchste Temperatur wurde am 15. September mit 34,8 Grad in Trier-Petrisberg (Rheinland-Pfalz) gemessen.

Herbsttemperaturen seit 1881, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Das Deutschlandmittel lag im November 2020 bei 10,5 Grad und damit an vierter Stelle der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe.

Niederschläge im Herbst 2020, Abweichungen zum Mittel 1961-90, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Gebietsweise kam im Herbst nur etwa die Hälfte des langjährigen Niederschlagsmittelszusammen. Die größte Tagesmenge meldete Baiersbronn-Ruhestein bei Freudenstadt im Schwarzwald am 26. September mit 107,0 Liter pro Quadratmeter.

Sonnenschein im Herbst 2020, Abweichungen zum Mittel 1961-90, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Große Teile Deutschlands bekamen in diesem Herbst sehr viel Sonnenschein ab, nur im Norden schien die Sonne etwas seltener.

Titelfoto: Achim Otto

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