Vor 5 Jahren: Pfingstunwetter in NRW

Am Abend des 09.06.2014 richtete eine ausgeprägte Gewitterfront schwere Schäden in Teilen Nordrhein-Westfalens an. Besonders betroffen war ein breiter Bereich von Neuss/Düsseldorf bis ins Ruhrgebiet, hier vor allem der Süden der beiden Städte Essen und Bochum. Zehntausende Bäume stürzten um, beschädigten Fahrzeuge und Gebäude, 6 Menschen kamen ums Leben und Dutzende weitere wurden verletzt.




Was war passiert? In den Medien wurde das Geschehen sehr unterschiedlich dargestellt: Von einem Sturm- oder Orkantief war die Rede oder sogar von einem Tornado. Dabei war es ganz anders. Das vielzitierte Tief „Ela“ war kein Sturm- oder Orkantief, es war zum Zeitpunkt des Unwetters nur schwach auf dem Atlantik unterwegs. Stattdessen baute sich über Belgien eine Gewitterfront auf, die nach Nordrhein-Westfalen zog und hier mit heftigen Gewitterböen die Schäden hervorrief. Die stärkste gemessene Böe wurde vom Flughafen Düsseldorf mit 142 km/h gemeldet, die Schäden ließen aber vor allem im Süden der Stadt Essen rund um den Baldeneysee und auch im Süden der Stadt Bochum lokal auf Böen über 150 km/h schließen.

Beim Durchzug der Gewitterfront entstand über Nordrhein-Westfalen ein so genanntes Bow-Echo. Im zentralen Bereich der Front schoben heftige Gewitterböen die Front schneller voran als weiter im Norden und im Süden. Damit nahm die Front einen bogenförmigen Verlauf an.

Durch das Sturmereignis brach der Straßen- und Schienenverkehr zusammen und es gab tagelang Sperrungen und erhebliche Behinderungen. Das Foto von Jens Klappenecker-Dircks zeigt die aufziehende Böenfront, kurz bevor sie Düsseldorf erreicht. Einige Fotos aus Essen-Borbeck finden sich hier: http://www.naturgewalten.de/bilder2014.htm

Weitere Eindrücke der aufziehenden Gewitterfront:

Ein Video aus Düsseldorf:

Das folgende Video wurde in Castrop-Rauxel aufgenommen:

Titelfoto: Michael Gans, Essen

Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite:




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