ZETA 27. Atlantiksturm

Während sich der Hurrikan EPSILON vor der kanadischen Küste in ein außertropisches Sturmtief umwandelt, formiert sich in der Karibik bereits der nächste Sturm, der den Namen ZETA bekommen hat. Nach den meisten Modellrechnungen könnte ZETA zu einem Hurrikan werden, der zuerst die Nordspitze der mexikanischen Halbinsel Yucatan trifft und danach den Süden der USA erreichen könnte. Aktuell gibt es aber noch große Unsicherheiten, Teile Zentralamerikas dürften zumindest starke Regenfälle mit der Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen abbekommen.




Animation der Satellitenbilder des Sturms ZETA, Quelle: Tropical Tidbits

Hoch reichende Gewitterwolken türmen sich an und vor der Küste von Honduras auf. Die scheinbare Südverlagerung des ganzen Systems dürfte eher auf einer Neubildung des Sturmzentrums im Bereich der hoch reichenden Wolken zurückzuführen sein.

Zugbahnvorhersage für den Sturm ZETA, Quelle: National Hurricane Center

Erneut kann damit ein Sturm oder sogar Hurrikan den Norden der mexikanischen Halbinsel Yucatan treffen und danach über den Golf von Mexiko in Richtung USA ziehen. Noch kann aber auch nicht ganz ausgeschlossen werden, dass der Sturm Teile Mittelamerikas trifft und sich hier ausregnet – dann aber mit schlimmen Folgen. Am wahrscheinlichsten ist derzeit die Variante, dass er nach Nordwesten und später Norden in Richtung USA zieht.

Animation der Satellitenbilder des Hurrikans EPSILON, Quelle: Tropical Tidbits

Unterdessen hat sich das Auge im Zentrum des Hurrikans EPSILON geschlossen, der Hurrikan wandelt sich in ein außertropisches Sturmtief um.

Die herkömmliche Namensliste auf dem Atlantik ist längst aufgebraucht und die ersten griechischen Namen kamen zum Einsatz. Die nächsten Stürme bekommen ebenfalls Namen aus dem griechischen Alphabet, heißen also Eta, Theta etc.

Wir hatten den Fall schon einmal: Im Jahr 2005 kamen nach dem Durchlauf der Namensliste ebenfalls das griechische Alphabet zum Einsatz, die Stürme/Hurrikane hießen also Alpha, Beta, Gamma, Delta, Epsilon und Zeta. Man darf gespannt sein, bis zu welchem Buchstaben wir in diesem Jahr kommen. Es kann sehr gut sein, dass der Rekord mit 28 Stürmen aus dem Jahr 2005 erreicht oder sogar überboten wird. Im Jahr 2005 entstand der Sturm Zeta erst Ende Dezember und hielt sich bis weit in den Januar 2006 hinein.

Ein Problem ergibt sich, weshalb für die Zukunft vielleicht ein neues Namenssystem für den Atlantik erstellt werden muss. Sind die Auswirkungen durch einen Sturm/Hurrikan besonders schlimm (viele Tote und/oder große Schäden) wird der Sturmname auf Antrag des betroffenen Staates aus den Listen gestrichen und nicht wiederverwendet. Was passiert, wenn nun ein Sturm mit einem Namen aus dem griechischen Alphabet gestrichen werden soll? Eine berechtigte Frage, die bisher nicht geklärt ist. Nach dem aktuellen Stand können solchen Namen nicht ausgemustert werden. Eine mögliche Lösung für die Zukunft wäre eine Hilfsliste mit Namen, die nur zum Einsatz kommen, wenn die herkömmliche Namensliste aufgebraucht ist.

Bisher bildeten sich in diesem Jahr 27 Tropische Stürme, von denen sich 10 zu Hurrikanen und 4 zu starken Hurrikanen entwickelten. Offiziell dauert die Hurrikansaison auf dem Nordatlantik von Anfang Juni bis Ende November mit dem Höhepunkt in den Monaten von August bis Oktober. Im langjährigen Mittel werden etwa 12 Stürme registriert, davon 6 Hurrikane und davon drei starke Hurrikane mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 180 km/h und mehr. Die Hurrikansaison 2020 gehört zu den aktivsten seit Beginn der Aufzeichnungen.

Nicht gezählt wurde bisher ein Sturm vor Afrika: Zwischen den Kapverdischen Inseln und der afrikanischen Westküste hatte sich Ende Juli ein tropisches Tief gebildet, das zumindest kurzzeitig auch Sturmstärke erreicht haben dürfte. Beim darauf folgenden Update des National Hurricane Centers war der Sturm bereits wieder schwacher und bekam so keinen Namen. Möglicherweise wird dieser Sturm noch nach dem Ende der Saison zu der Liste für 2020 hinzugefügt.

Titelbild: Tropical Tidbits

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