Hurrikannamen gehen aus

Mit TEDDY ist auf dem Atlantik bereits der 19. Tropensturm der laufenden Hurrikansaison entstanden. Damit bleibt das Jahr 2020 auf Rekordkurs. Der bisher früheste 19. Sturm entstand am 04. Oktober in der bisher einmaligen Hurrikansaison 2005. Da es nur wenige kurze und prägnante Namen mit den Buchstaben Q, U, X, Y und Z gibt, wurden diese in den Namenslisten weggelassen, es bleiben also für dieses Jahr nur noch zwei Namen übrig. Was kommt nach Vicky und Wilfred?




Satellitenbild Atlantik mit den aktuellen Stürmen, Quelle: NOAA

Aktuell sind neben dem Hurrikan PAULETTE noch die Stürme SALLY und TEDDY unterwegs, dazu noch der Rest des Sturms RENE. Vor der afrikanischen Westküste befindet sich schon das nächste tropische Tief, aus dem ein weiterer Sturm hervorgehen könnte.

Aktuelle Atlantikstürme und verdächtige Systeme, Quelle: NOAA

Die Karte des National Hurricane Centers zeigt neben den aktiven Stürmen noch die Wettersysteme mit hohem (rot), mittlerem (orange) und geringem (gelb) Potenzial für die Bildung eines tropischen Wirbelsturms. Es ist also recht wahrscheinlich, dass die herkömmliche Namensliste bald aufgebraucht ist, aber was kommt dann?

Wir hatten den Fall schon einmal: Im Jahr 2005 kamen nach dem Durchlauf der Namensliste das griechische Alphabet zum Einsatz, die Stürme/Hurrikane hießen also Alpha, Beta, Gamma, Delta, Epsilon und Zeta. Das wird auch in diesem Jahr wieder so sein, wobei man gespannt sein darf, bis zu welchem Buchstaben wir kommen. Ein Problem ergibt sich aber, weshalb für die Zukunft vielleicht ein neues Namenssystem für den Atlantik erstellt werden muss. Sind die Auswirkungen durch einen Sturm/Hurrikan besonders schlimm (viele Tote und/oder große Schäden) wird der Sturmname auf Antrag des betroffenen Staates aus den Listen gestrichen und nicht wiederverwendet. Was passiert, wenn nun ein Sturm mit einem Namen aus dem griechischen Alphabet gestrichen werden soll? Eine berechtigte Frage, die bisher nicht geklärt ist. Nach dem aktuellen Stand können solchen Namen nicht ausgemustert werden.

Übrigens überquert der Hurrikan PAULETTE derzeit Bermuda. Die gesamte Insel passt im Satellitenbild ins Auge und ist gut zu erkennen.

Teddy ist der 19. Sturm der Atlantiksaison. Er stellt damit einen neuen Rekord auf, im denkwürdigen Rekordjahr 2005 bildete sich der 19. Sturm Stan erst am 04. Oktober. Anders als im Ausnahmejahr 2005 waren die meisten bisherigen Stürme in diesem Jahr eher schwach, bislang konnten sich 6 Stürme zu einem Hurrikan verstärken und LAURA wurde zu einem starken Hurrikan, der auf die Küste von Louisiana und Texas im Süden der USA traf.

Offiziell dauert die Hurrikansaison auf dem Nordatlantik von Juni bis November mit dem Höhepunkt in den Monaten von August bis Oktober. Im langjährigen Mittel werden etwa 12 Stürme registriert, davon 6 Hurrikane und davon drei starke Hurrikane mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 180 km/h und mehr. Die Prognosen für diese Saison ließen bereits deutlich mehr Stürme erwarten und die Hurrikansaison 2020 dürfte zu den aktivsten seit Beginn der Aufzeichnungen gehören.

Nicht gezählt wurde bisher ein Sturm vor Afrika: Zwischen den Kapverdischen Inseln und der afrikanischen Westküste hatte sich Ende Juli ein tropisches Tief gebildet, das zumindest kurzzeitig auch Sturmstärke erreicht haben dürfte. Beim darauf folgenden Update des National Hurricane Centers war der Sturm bereits wieder schwacher und bekam so keinen Namen. Möglicherweise wird dieser Sturm noch nach dem Ende der Saison zu der Liste für 2020 hinzugefügt.

Titelbild: tropicaltidbits.com

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