Mittelmeer-Hurrikan trifft auf Griechenland
Nicht nur auf dem Atlantik entstehen derzeit laufend neue Stürme, auch im Mittelmeerraum hat sich ein Sturm gebildet, der am Freitag als so genannter Medicane mit Hurrikanstärke auf den Westen Griechenlands treffen kann. Hier drohen ähnlich wie bei einem Hurrikan neben heftigen Böen in Orkanstärke meterhohe Wellen und heftige Regenfälle mit der Gefahr von Überschwemmungen.
Unter einem „Medicane“ versteht man ein tropensturm- oder hurrikanähnliches Sturmtief im Bereich des Mittelmeers. Der Begriff kam in den 1980er Jahren auf und setzt sich zusammen aus mediterranean und hurricane, also ein Tropensturm oder Hurrikan im Mittelmeerraum. Solche hurrikanähnliche Stürme entstehen in fast jedem Jahr vor allem dann, wenn das Wasser im Herbst noch sehr warm ist und erste Kaltluftvorstöße in Richtung Mittelmeer erfolgen. Die großen Temperaturunterschiede zwischen Wasser und höhenkalter Luft lassen Schauer und Gewitter entstehen, die sich um ein Zentrum zu einem Sturm formieren können. Medicanes bewegen sich im Übergangsbereich von außertropischen Tiefs zu tropischen Wirbelstürmen, können aber nahezu vollständig tropische Eigenschaften annehmen.
Nice structure to forming #medicane #Ianos in the Mediterranean this morning! Notice the cloud becoming tight round the centre, similar to a hurricane! Will affect Greece tomorrow into weekend! Updates on this today.sat windyforecast #Europe #severeweather pic.twitter.com/4wA84zUvVg
— WEATHER/ METEO WORLD (@StormchaserUKEU) September 17, 2020
Nach und nach bildet der Sturm ein Auge aus – typisch für einen voll ausgebildeten Medicane.
A medicane #Ianos has developed over the Ionian Sea and is moving towards western Greece. A severe impact is increasingly likely. Ianos will bring destructive winds, torrential rainfall, tornadoes, and flooding across parts of Greece on Friday: https://t.co/7VHuD0U8dB
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) September 16, 2020
Die weitere Zugbahn führt den Mittelmeer-Hurrikan zum Freitag in den Westen Griechenlands, wo größere Schäden durch den Wind, meterhohe Wellen und Regenmengen von gebietsweise 200 bis 400 Liter pro Quadratmeter drohen.
Das neue EZ4 rechnet für morgen wirklich mit heftigen Orkanböen für die #Peloponnes mit teils über 140 km/h. #Medicanehttps://t.co/8Xarudcuoz
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) September 17, 2020
An Land drohen Böen bis volle Orkanstärke. Auf dem Wasser erreichen die Windböen Geschwindigkeiten bis an die 200 km/h.
Ein solcher Medicane kommt im Mittelmeerraum gar nicht so selten vor. Aus fast jedem Jahr in den vergangenen Jahrzehnten sind solche Sturmwirbel bekannt, von denen manche sich sogar bis Hurrikanstärke verstärken konnten. Ende September 2018 bildete sich im zentralen Mittelmeerraum ein Tief, das zu dem Medicane „Zorbas“ wurde und in Teilen Griechenlands heftige Regenfälle auslöste.
Titelbild: Unwetteralarm
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