BERYL erreicht Kategorie 5
Wie erwartet hatte sich BERYL zu einem starken Hurrikan verstärkt, der allerdings inzwischen sämtliche Vorhersagen deutlich übertraf und zum Rekordhurrikan geworden ist. Zum Dienstag (02.07.2024) erreichte er mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis etwa 260 km/h und Böen bis über 300 km/h die höchste Kategorie 5 der Hurrikanskala. So früh im Jahr wurde seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie ein Hurrikan dieser Stärke beobachtet. Bisher war EMILY (2005) der Rekordhalter, war aber zwei Wochen später dran. Damals zog der Hurrikan in der denkwürdigen Saison 2005 auf einer ähnlichen Bahn wie aktuell BERYL. Auch dieses Mal kann der Sturm die Insel Jamaika zumindest streifen und dürfte danach auf die mexikanischen Halbinsel Yucatan treffen.
Die Animation der Satellitenbilder zeigt eindrucksvoll den fast kreisrunden Hurrikan mit dem ausgeprägten Auge. In dem Ring um das Auge – der sogenannten „Eyewall“ – reichen die Wolken extrem hoch, an der Wolkenoberfläche werden Temperaturen bis etwa -80 Grad registriert. Zuletzt schwächelt die Eyewall an der Nordsee ein wenig, was sich aber kaum auswirken dürfte. Kürzliche Messungen mit einem Aufklärungsflugzeug zeigen, dass sich BERYL noch etwas verstärken konnte.
Der Hurrikan BERYL zieht weiter nach Westen bis Nordwesten und durchpflügt das Wasser der Karibik. Bereits im Laufe des Mittwochs nähert er sich der Insel Jamaika, bevor er am Freitag die mexikanische Halbinsel Yucatan überquert. Vor Erreichen der Halbinsel dürfte er sich aber durch ungünstige Höhenwinde zumindest etwas abschwächen. Damit wird Yucatan innerhalb von etwa zwei Wochen zum dritten Mal von einem tropischen Wettersystem getroffen, zunächst vom Sturm ALBERTO, dann von einem tropischen Tief, aus dem später der Sturm CHRIS hervorging und nun von BERYL.
Der erste Sturm der nordatlantischen Hurrikansaison 2024 war ALBERTO, der vor allem im Nordosten Mexikos und in Südtexas heftige Regenfälle mit Uberschwemmungen und Erdrutschen hervorrief. Nur knapp zehn Tage später traf der schwache Sturm CHRIS ebenfalls auf den Nordosten Mexikos, durch starke Regenfälle gab es erneut Überschwemmungen.
Titelbild: Tropical Tidbits
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