Malawi hungert nach FREDDY

Malawi im Südosten Afrikas gehört schon längere Zeit zu den ärmsten Staaten der Erde und die Versorgung der Bevölkerung war schon nicht gesichert, bevor der Zyklon FREDDY Mitte März das Land erreichte. Etwa 70 Prozent lebten unter der Armutsgrenze und 37 Prozent der Kinder unter 5 Jahren galten als unterernährt. Etwa ein Drittel der gesamten Bevölkerung litt nach einigen Schätzungen unter Hunger.



 

 

Am 11. März 2023 traf FREDDY auf das Land und innerhalb von sechs Tagen fielen verbreitet Regenmengen, wie sie im Mittel in einem halben Jahr zusammenkommen. Flüsse traten über die Ufer, schwemmten Häuser und ganze Orte weg und vernichteten die Ernte. Anfang April wies die verheerende Bilanz des United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs mehr als 1.000 Tote und Vermisste auf.

Dies war aber nur der erste Teil der Katastrophe. Der zweite Teil läuft wesentlich langsamer ab und dürfte sich noch Monate oder Jahre hinziehen. Die Ernten sind größtenteils vernichtet und die Versorgung der Bevölkerung ist teilweise nicht mehr gegeben.

Einen Monat nach dem Sturm waren die Schäden auf den Feldern weiterhin deutlich zu sehen. Das zweite Bild, aufgenommen am 10. April 2023 mit dem Operational Land Imager (OLI) am Satelliten Landsat 8 zeigt die Schäden im Süden Malawis entlang der Flüsse Shire und Ruo. Das erste Bild entstand am 09.03.2023, also kurz vor dem Sturm.

In einigen Regionen schwemmten die Fluten die Ernten davon und hinterließen Schlammwüsten. Zum Teil blieben noch Reste von Sträuchern und Bäumen stehen. Der Zyklon traf das Land kurz vor der Maisernte. Das Foto zeigt ein zerstörtes Feld in Makhanga. Viele Felder standen wochenlang unter Wasser. Etwa 96 Prozent der Farmer berichten, dass ihre Ernte in diesem Jahr nicht einmal für den eigenen Haushalt bis zur nächsten Ernte reichen wird. Nach Angaben des World Food Programme stieg der Preis für Mais nach dem Zyklon um 300 bis 400 Prozent an. Und die Probleme gehen noch viel weiter. Ohne große Hilfsmaßnahmen von außen könnten viele Bewohner in Malawi die nächsten Monate und Jahre kaum überstehen.

Titelbild: NASA

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