Sehr schweres Erdbeben in der Türkei

Am Montag hat gegen 02:17 Uhr MEZ (03:17 Uhr Ortszeit) ein sehr schweres Erdbeben den Süden der Türkei nahe der Grenze zu Syrien erschüttert. Das Beben erreichte nach vorläufigen Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 7,8. Das Epizentrum lag 35 Kilometer südöstlich der Millionenstadt Gaziantep (ca. 1,07 Mio. Einwohner). Der Erdbebenherd befand sich 15 bis 20 Kilometer unter der Oberfläche. Viele Gebäude stürzten ein und es gab viele Tote in der Türkei und Syrien. Das Beben war in weitem Umkreis zu spüren und richtete auch in Syrien und im Libanon noch Schäden an. Es folgten zahlreiche, teils schwere Nachbeben sowie ein Folgebeben der Stärke 7,5 etwa 95 Kilometer nordwestlich des ersten schweren Bebens.



Lage des Epizentrums, Quelle: ECSM

Zu den Auswirkungen des Bebens:

Vorbeben:

Bereits in den vergangenen Tagen gab es leichte Erdbeben in der Region und ein schwereres Erdbeben war durchaus absehbar.

Das Erdbeben war in weitem Umkreis deutlich zu spüren. Schäden gab es unter anderem im Süden und Südosten der Türkei, in Syrien und im Libanon. Stark betroffen ist auch Aleppo in Nordsyrien, wo in der Geschichte der Stadt schon häufiger schwere Erdbeben auftraten. Im Jahre 1138 ereignete sich ein Erdstoß mit der geschätzten Stärke 7,1 und im Jahre 1822 mit der geschätzten Stärke 7,0. Durch das Beben vor 200 Jahren kamen nach unterschiedlichen Angaben 20.000 bis 60.000 Menschen ums Leben.

Folgebeben der Stärke 7,5

Am Montag hat gegen 11:25 Uhr MEZ (12:25 Uhr Ortszeit) ein weiteres sehr schweres Erdbeben den Süden der Türkei nahe der Grenze zu Syrien erschüttert. Das Beben erreichte nach vorläufigen Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 7,5. Das Epizentrum lag 55 Kilometer nordnordöstlich der Stadt Kahramanmaras (ca. 365.000 Einwohner). Der Erdbebenherd befand sich rund 10 Kilometer unter der Oberfläche. Es handelte sich um ein Folgebeben nach dem verheerenden Erdstoß der Stärke 7,8 etwa 9 Stunden zuvor. Durch den neuen Erdstoß gab es weitere Schäden und Opfer. Der Erdstoß ereignete sich etwa 95 Kilometer nordwestlich des ersten schweren Bebens.

Beben seit dem 06.02.2023 in der Türkei, ab Stärke 6.0, Quelle: USGS:
Datum Zeit (MEZ) Stärke Koordinaten Anmerkung
06.02.23 02:17 7,8 37.17 Nord 37.03 Ost Hauptbeben
06.02.23 02:28 6,7 37.13 Nord 36.94 Ost Nachbeben
06.02.23 11:25 7,5 38.02 Nord 37.20 Ost Folgebeben
06.02.23 11:26 6,0 38.03 Nord 37.96 Ost Nachbeben
06.02.23 13:02 6,0 38.06 Nord 36.54 Ost Nachbeben
20.02.23 18:04 6,3 36.11 Nord 36.02 Ost Folgebeben

Update 09.02.2023: Die Zahl der Toten in der Türkei und Syrien ist auf mehr als 20.000 gestiegen, dazu kommen mehr als 75.000 Verletzte. Damit handelt es sich um das tödlichste Erdbeben in der Türkei seit dem schweren Erdstoß in Ostanatolien am 26. Dezember 1939. Damals kamen durch das Beben der Stärke 7,8 in der Stadt Erzincan und deren Umgebung etwa 33.000 Menschen ums Leben. Weltweit gab es zuletzt mehr Tote durch das Erdbeben am 12.01.2010 in Haiti, durch das Hunderttausende Menschen starben.

Update 12.02.2023: Die Zahl der Toten in der Türkei und in Syrien ist auf mehr als 35.000 gestiegen, davon über 29.600 in der Türkei. Mehr als 85.000 Verletzte werden gemeldet. Die Opferzahl dürfte noch deutlich ansteigen, da noch viele Tausend Menschen unter den Trümmern vermutet werden.

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