Sturmtief YAP vor Westeuropa
Eine ungewöhnliche Wetterentwicklung spielt sich derzeit auf dem Atlantik ab. Dort verstärkt sich das Tief YAP bis zum Donnerstag zu einem für die Jahreszeit kräftigen Sturmtief, das nach einigen Modellrechnungen zeitweise einen Kerndruck von unter 980 Hektopascal aufweist. An seiner Südseite können sich Windböen bis Orkanstärke einstellen. In abgeschwächter Form erfasst das Sturmfeld besonders am Freitag noch Teile Westeuropas und am Wochenende mit Sturmböen auch die Nordseeküste. Durch den Wind wird die See ordentlich aufgewühlt und von Irland bis nach Portugal können am Freitag und bis in den Samstag hinein meterhohe Wellen auf die Küsten treffen.
Unter langsamer Abschwächung zieht das Sturmtief in den kommenden Tagen vom Ostatlantik über das Vereinigte Königreich zur Nordsee und weiter nach Südskandinavien. An seiner Vorderseite kann vor allem am Freitag vorübergehend sehr warme Luft in den Süden Deutschlands strömen. Die Ausläufer des Tiefs überqueren am Wochenende auch Deutschland, allerdings nicht mit großen Regenmengen.
An der Südseite des Tiefs sind am Donnerstagmorgen Windböen bis über 120 km/h möglich – das ist volle Orkanstärke.
Auch bis in den Donnerstagabend ist das Sturmfeld noch deutlich ausgeprägt mit gebietsweise schweren Sturmböen vor Westeuropa. Sturmböen um 80 km/h und darüber können auch im äußersten Nordwesten Spaniens auftreten.
Zum Samstagabend erfasst das Windfeld auch den Bereich vom Ärmelkanal bis zur deutschen und dänischen Nordseeküste. Besonders auf den niederländischen und deutschen Nordseeinseln sind Sturmböen, vereinzelt auch schwere Sturmböen möglich. In der gesamten Nordwesthälfte Deutschlands wird es windig mit zumindest stürmischen Böen.
Das zum Tief gehörende Regengebiet überquert Irland und das Vereinigte Königreich. Bis zum Sonntagmorgen können gebietsweise mehr als 50 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Im nordenglischen Whales Bridge, wo vor kurzem ein stark beschädigter Staudamm zu brechen drohte, wird die Lage sicherlich genau verfolgt werden. Allerdings konnten inzwischen größere Wassermassen abgepumpt und der Wasserspiegel des Sees so um rund 9 Meter gesenkt werden. Damit ist zumindest wieder etwas Luft nach oben gegeben.
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