Vor 130 Jahren: Bruch des South Fork Dam
Eine schlimme Dammkatastrophe ereignete sich am 31. Mai 1889 in Johnstown im US-Bundesstaat Pennsylvania. Nach den stärksten Regenfällen seit Jahrzehnten stieg der Pegel des Stausees um 10 bis 15 Zentimeter pro Stunde. Das Wasser überspülte den „South Fork Dam“, bevor er gegen 15:15 Uhr Ortszeit ganz zusammenbrach. Mehr als 2.000 Menschen kamen bei einer der folgenreichsten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA ums Leben.
Mit dem South Fork Dam wurde damals etwa 23 Kilometer oberhalb der Stadt Johnstown der Little Conemaugh River aufgestaut. Der Damm brach am 31. Mai 1889 und überflutete das gesamte Flusstal unterhalb des Damms. Dabei kamen nach unterschiedlichen Quellen 2208 oder 2209 Menschen ums Leben. Die Schäden beliefen sich auf 17 Millionen Dollar, was heute etwa 500 Millionen US-Dollar entspricht.
Weitere Dammkatastrophen weltweit
Tausende von Dämmen wurden in den vergangenen 200 Jahren weltweit von Menschen gebaut, um Strom zu erzeugen oder Trinkwasservorräte anzulegen. Insgesamt gibt es weltweit mehr als 40.000 solcher Talsperren. Durch Mängel an den Dämmen selbst oder durch Naturgewalten ist es schon zu einigen Dammbrüchen und Überschwemmungen gekommen. Die wichtigsten Dammbaunationen sind China, die Türkei und der Iran. Katastrophale Dammbrüche gab es in historischer Zeit nahezu weltweit, in den vergangenen Jahren aber vor allem in Entwicklungsländern.
A spill gate on Lake Dunlap in Texas collapsed Tuesday, sending 11,000 cubic feet of water downstream per second pic.twitter.com/Gfc9SowiQR
— Pattrn (@pattrn) May 16, 2019
Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten Meldungen über Staudammbrüche, zuletzt aus dem US-Bundesstaat Texas, wo am 14. Mai 2019 ein Wehr dem Wasser nachgab.
In der Nacht vom 2. zum 3. Dezember 1959 brach der Damm des Malpasset-Stausees bei Cannes in Südfrankreich. Damals stürzten etwa 50 Millionen Kubikmeter Wasser in das Tal darunter, wo Hunderte Menschen ums Leben kamen und enorme Schäden angerichtet wurden. Betroffen war vor allem die Kleinstadt Frejus an der französischen Riviera. Nach tagelangen Regenfällen hatte die Staumauer ohne Vorwarnung dem Druck der Wassermassen nachgegeben. Die Flutwelle riss Häuser, Bäume, Fahrzeuge und auch einen fahrenden Zug sowie Flugzeuge und Hubschrauber auf einem Militärflugplatz mit sich. Nur ein Jahr zuvor war in Spanien der Moncabril-Staudamm gebrochen, wobei 158 Menschen ums Leben kamen.
Foto del estado actual se la presa de Vaiont de @mattedelso. Vestigios de una gran catástrofe 1963. ~2000 fallecidos pic.twitter.com/aKOEzhsR63
— Roberto Tomás (@RobertoTomasJov) April 2, 2016
Leaving Dolomites today, and visited Vaiont Dam. Very moving – a little flag for each child that died back in 1963. pic.twitter.com/vxS1xhkv5w
— SWCHS Geology (@SwchsGeology) August 8, 2016
Eine der schlimmsten Katastrophen der Geschichte war wohl die Überflutung des Vaiont Damms in Norditalien am 09. Oktober 1963, nachdem Erdmassen in den Stausee gestürzt waren. Der Damm selbst brach zwar nicht, wurde aber beschädigt und überflutet, wodurch etwa 2600 Menschen ums Leben kamen.
Am Abend des 10. Februar 2005 brach im Südwesten Pakistans nach tagelangen Regenfällen der Shakidor-Damm nahe Pasni. Bei den Überschwemmungen kamen nach den vorliegenden Meldungen weit mehr als 100 Menschen ums Leben, Hunderte wurden damals vermisst. Häuser, Autos und Menschen wurden mit dem Wasser bis in das Arabische Meer gespült. Durch die Fluten wurden insgesamt 11 Orte überschwemmt, in denen Zehntausende Menschen lebten. Alle Kommunikations- und Straßenverbindungen wurden unterbrochen und der Flughafen von Pasni war überflutet. Der Damm war erst zwei Jahre alt, etwa 300 Meter breit und etwa 35 Meter hoch.
Titelfoto: National Park Service
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