Bilanz: Nur wenig Tornados in 2018

Die Tornadosaison 2018 verlief in Deutschland ausgesprochen ruhig. Mit bisher 20 bestätigten oder plausiblen Tornados liegt die Zahl bisher so niedrig wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Dazu kommen zwar noch mehr als 100 Verdachtsfälle, aber auch diese Zahl liegt deutlich unter dem Mittel der vergangenen 20 Jahre. Europaweit liegt 2018 etwa im Durchschnitt der vergangenen Jahre, während die Saison 2018 in den USA ebenfalls ruhig verlief.




Tornado in Schwalmtal-Amern (Kreis Viersen, NRW), Quelle: Monika Budzinska

Die meisten Tornados waren auch in 2018 nur schwach. Nur in zwei Fällen wurde die Stärke F2 mit Windgeschwindigkeiten von 180 km/h und mehr erreicht. Dazu geht der bestätigte und weithin sichtbare Tornado am 16. Mai im Landkreis Viersen in NRW. Vor allem in Boisheim wurden teils größere Schäden angerichtet. Der Tornado war nach wochenlanger Trockenheit durch den aufgewirbelten Staub kilometerweit sichtbar. Bereits am 03. Januar gab es in und um Neuhütten (Unterfranken) einen Tornadoverdachtsfall mit Schäden im F2-Bereich. Der Fall wird derzeit immer noch untersucht.

Aus ganz Europa sind bisher 513 Tornados für dieses Jahr bekannt (Stand: 23.10.2018). Das sind 26 weniger als im Vergleichszeitraum 2017. Sehr viele Tornados wurden aus dem Mittelmeerraum gemeldet, in Mittel- und Nordeuropa waren es durch wochenlange Hochdruckwetterlagen recht wenige. Die Fotos zeigen einen Tornado und die Schäden auf der Insel Zypern am vergangenen Sonntag.

In den USA wurden nach vorläufigen Zahlen des Storm Prediction Centers (SPC) bisher 975 Tornados registriert, von denen aber viele Fälle noch untersucht werden. Die tatsächliche Zahl dürfte noch etwas niedriger sein. Bisher kamen in 2018 drei Menschen durch Tornados ums Leben, sonst sind es meist einige Dutzend pro Jahr. Im Mittel treten hier etwa 1200 Tornados pro Jahr auf, wobei die Zahlen von Jahr zu Jahr stark schwanken.




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