Sturmbilanz vom Rosenmontag

Mit Böen bis Orkanstärke ist am Rosenmontag der erwartete Sturm über weite Teile Deutschlands hinweggezogen. Das Tief BENNET zog vom Atlantik kommend unter Verstärkung zu einem ausgewachsenen Sturmtief über England hinweg zur Nordsee und weiter nach Südskandinavien. Teils schwere Sturmböen traten vor allem beim Durchzug der Kaltfront mit kräftigen Schauern und Gewittern auf sowie später mit Durchzug einer weiteren Schauer- und Gewitterlinie. Örtlich wurden Böen bis über 130 km/h registriert und es gab einige Schäden sowie mindestens einen Toten in Deutschland und einen weiteren in Luxemburg.




Während das eigentliche Sturmfeld am Boden nicht allzu ausgeprägt war, wehte in höheren Schichten sehr starker Wind. Dazu kam mit der Kaltfront einfließende Höhenkaltluft, durch die sich eine labile Schichtung einstellte. Die Folge waren vor allem entlang der Kaltfront kräftige Schauer und auch zahlreiche Gewitter, in deren Bereich der Höhenwind bis zum Boden heruntergemischt wurde.

Die Animation der Satellitenbilder zeigt die Kaltfront und eine nachfolgende Linie aus Schauern. Der Tiefkern ist deutlich über der Nordsee zu erkennen.

An der Kaltfront entstand eine ausgeprägte Linie mit eingelagerten Gewittern, die sich sehr deutlich in den Radarbildern abzeichnete. So erstreckte sich zeitweise eine nahezu geschlossene Schauer- und Gewitterlinie, die von Schleswig-Holstein bis nach Frankreich reichte.

Radarbild von 09:50 Uhr MEZ mit der ersten Front über Schleswig-Holstein, Quelle: Unwetteralarm

Gerade über Schleswig-Holstein war die Front sehr ausgeprägt mit zahlreichen eingelagerten Schauer- und Gewitterzellen.

Radarbild von 12:40 Uhr MEZ mit einer Hagelzelle bei Seligenstadt (Hessen), Quelle: Unwetteralarm

Hinter der Kaltfront bildeten sich in höhenkalter Luft teils kräftige Schauer und Gewitter. Eine Hagelzelle entstand über dem südöstlichen Hessen, man erkennt sie im Radarbild westlich von Seligenstadt.

Radarbild von 15:05 Uhr MEZ mit der Front über Hessen, Quelle: Unwetteralarm

Auch die zweite Linie war in Hessen deutlich ausgeprägt. In Hessen fielen die großen Rosenmontagsumzüge in Fulda und Seligenstadt aus.

Zahlreiche Schadenmeldungen aus vielen Teilen Deutschlands liegen vor. Bäume blockierten einzelne Straßen und Bahnstrecken, einige Dächer wurden beschädigt.

Weitere Zusammenfassungen zum Rosenmontagssturm gibt es hier:

Sturm BENNET – Fazit

++ Liveticker ++ Sturm am Rosenmontag 2019

Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite:




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert