2024: Verheerende Hurrikane und Rekordwärme

Der globale Erwärmungstrend setzte sich auch 2024 ungebremst fort, erneut wurden Rekordtemperaturen und wieder zahlreiche Naturkatastrophen registriert, teils mit verheerenden Folgen. Weltweit haben Naturkatastrophen 2024 nach Angaben der Münchner Rückversicherung Munich Re größere Schäden wie in den Vorjahren verursacht, besonders Schwergewitter in Nordamerika und schwere Überschwemmungen in Europa trugen zu einer Gesamtschadensumme von etwa 320 Milliarden US-Dollar bei (Vorjahr: 250 Mrd., 2022: 270 Milliarden). Davon waren etwa 140 Milliarden versichert (Vorjahr: 95 Milliarden). Ähnlich teuer waren auch die heftigen Jahre 2011 und 2005 (u.a. Hurrikan Katrina in den USA). Der Gesamtschaden lag deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre, ebenso die versicherten Schäden (Mittel: 61 Mrd. US-Dollar). Damit war 2024 für die Versicherer das bisher drittteuerste Jahr. Etwa 11.000 Menschen kamen 2024 durch Naturkatastrophen ums Leben und damit deutlich weniger als im langjährigen Mittel.



 

Die größten Schäden verursachten die beiden verheerenden Hurrikane HELENE und MILTON im Südosten und Osten der USA. Allein die Schäden durch Helene werden auf etwa 56 Milliarden US-Dollar geschätzt, von denen etwa 16 Milliarden versichert waren. Der größte Teil davon kam durch heftige Regenfälle mit schweren Überschwemmungen zusammen, bei denen mehr als 200 Menschen ums Leben kamen. Nur zwei Wochen später traf der Hurrikan Milton auf Florida. Die Gesamtschäden betrugen etwa 38 Mrd. US-Dollar, der versicherte Anteil lang mit 25 Milliarden aber deutlich höher. Die dritteuerste Naturkatastrophe des Jahres war ein Erdbeben der Stärke 7,5 in Japan, bei dem am Neujahrstag Hunderte Menschen starben und Schäden von rund 15 Mrd. US-Dollar entstanden. Die meisten Toten gab es 2024 durch den Taifun YAGI, der im September unter anderem die Philippinen, den Süden Chinas, Vietnam und Myanmar traf; 850 Menschen kamen ums Leben.

Ende Oktober war das herausragende Thema in den Medien eine Überschwemmungskatastrophe in Spanien. Schwere Gewitter bildeten sich im Bereich eines Tiefs, das vor allem in höheren Luftschichten mit kälter Luft angefüllt war. Durch den ungewöhnlich großen Unterschied zum warmen Mittelmeerwasser wurde die Lage instabil, heftige Gewitter bildeten sich, die sich kaum von der Stelle bewegten. Dieser Vorgang spielt sich im Mittelmeerraum im Herbst und Winter immer wieder ab, aber selten in dieser Intensität.

Am 29. Oktober 2024 fiel im Raum Valencia an einem Tag örtlich so viel Regen wie sonst im ganzen Jahr. Gebietsweise kamen 500 Liter, örtlich auch mehr als 600 Liter pro Quadratmeter zusammen, davon bis zu 180 Liter innerhalb von einer Stunde. Zum Vergleich: Das ist mehr als das Doppelte der durchschnittlichen Mengen in einem ganzen Oktober in Köln. Sturzfluten waren die Folge, die Häuser, Autos und Menschen mitrissen. Mehr als 230 Tote wurden gemeldet, die meisten davon in Valencia. Es war die schlimmste Naturkatastrophe in Spanien seit mehr als 50 Jahren. Die Schäden beliefen sich auf etwa 11 Milliarden US-Dollar, davon 4,2 Milliarden versichert.

 

Global ging auch in 2024 die Rekordjagd weiter, der alte Temperaturrekord aus 2023 hielt gerade mal ein Jahr und wurde geradezu pulverisiert. Nach Daten des US-Wetterdienstes NOAA war das Jahr 2024 mit Abstand das wärmste Jahr seit Beginn der globalen Aufzeichnungen im Jahr 1850, es lag 1,29 Grad über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts von 13,9 Grad. Der Wert liegt um 0,10 Grad über dem vorherigen Rekord aus dem Vorjahr. Die zehn wärmsten Jahre in dem 175-jährigen Zeitraum fanden alle im vergangenen Jahrzehnt (2015–2024) statt. Bemerkenswert ist, dass das Jahr 2005, das als erstes Jahr im 21. Jahrhundert einen neuen globalen Temperaturrekord aufstellte, nur noch auf Platz 13 seit Beginn der Aufzeichnungen steht. Das Jahr 2010, das damals das Jahr 2005 übertroffen hatte, ist nun das zwölftwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.

Lesen Sie dazu den ausführlichen Naturgewalten-Rückblick für 2024 mit vielen interessanten Details zum weltweiten Wetter und Unwettern, tropischen Wirbelstürmen, Tornados in Deutschland, Europa und der Welt, zu Erdbeben und Vulkanen.

Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite:




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert