4 Hurrikannamen werden ersetzt

Das Hurrikan-Komitee der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat entschieden, dass mehrere Hurrikannamen aus den Listen für immer gestrichen werden, weil die betreffenden Stürme viele Tote forderten und extreme Schäden anrichteten. Dies betrifft auf dem Atlantik die Hurrikane Beryl, Helene und Milton (ersetzt durch Brianna, Holly und Miguel), auf dem Pazifik den Hurrikan John (ersetzt durch Jake). Tropische Wirbelstürme werden benannt, um Warnungen für die Bevölkerung zu vereinfachen. Die Namenslisten auf dem Atlantik und auf dem Ostpazifik wiederholen sich dabei alle sechs Jahre.




Hurrikan BERYL am 01.07.2024, Quelle: NASA

Ende Juni und Anfang Juli hinterließ der extrem starke Hurrikan BERYL mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis etwa 270 km/h in der Karibik und im Süden der USA schwere Schäden mit einigen Toten. Der Hurrikan war der früheste bekannte der höchsten Kategorie seit Beginn der Aufzeichnungen, er legte zudem einen langen Weg über den Atlantik, die Karibik und den Golf von Mexiko bis in die USA zurück.

Hurrikan HELENE am 26.09.2024, Quelle: NASA

Der wohl folgenschwerste Hurrikan des Jahres bildete sich am 24. September in der nordwestlichen Karibik. Der Sturm HELENE streifte die mexikanische Halbinsel Yucatan und verstärkte sich danach im Ostteil des Golfs von Mexiko extrem rasant zu einem gefährlichen Hurrikan der zweithöchsten Kategorie 4. In der Nacht zum 26. September traf er auf die Big Bend Region im Nordwesten von Florida und überquerte unter Abschwächung die Bundesstaaten Georgia, South und North Carolina, wo es großflächige Überschwemmungen gab. Hier starben die meisten der 252 bekannten Toten durch den Hurrikan. Mehr Tote durch einen Hurrikan gab es in den vergangenen 50 Jahren nur durch KATRINA 2005. In den Appalachen lösten die extremen Regenfälle Sturzfluten und Erdrutsche aus. Außerdem zählt HELENE mit Schäden in Höhe von mehr als 50 Milliarden US-Dollar zu den teuersten Hurrikanen in der US-Geschichte.

Hurrikan MILTON am 08.10.2024 (Quelle: Tropical Tidbits)

Der stärkste Hurrikan des Jahres bildete sich am 05. Oktober im Südteil des Golfs von Mexiko. MILTON verstärkte sich unter extrem günstigen Bedingungen über sehr warmem Wasser explosionsartig und erreichte am 07. Oktober nahe der Nordküste der mexikanischen Halbinsel Yucatan die höchste Kategorie 5 der Hurrikanskala mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis etwa 285 km/h bei einem Kerndruck von 897 Hektopascal. Seit Beginn der Aufzeichnungen sind nur drei Hurrikane mit einem tieferen Kerndruck bekannt (Wilma 2005 mit 882 Hektopascal, Gilbert 1988 mit 888 Hektopascal und der „Labor Day Hurricane“ 1935 mit 892 Hektopascal). Die Halbinsel Yucatan streifte der Hurrikan nur. Durch interne Prozesse und starke Höhenwinde abgeschwächt traf MILTON als Kategorie-3-Hurrikan südlich von Tampa auf die Küste im Südwesten Floridas und überquerte dann die Halbinsel mit Hurrikanstärke, bevor er sich zu einem außertropischen Tief umwandelte. Ebenso wie HELENE gehört auch MILTON zu den zehn bisher teuersten Hurrikanen in der US-Geschichte. Neben den hohen Windgeschwindigkeiten gab es Schäden durch eine meterhohe Sturmflut, heftige Regenfälle und Dutzende, teils starke Tornados.

Insgesamt war die nordatlantische Hurrikansaison 2024 deutlich aktiver als im langjährigen Mittel. Ursprünglich war wegen des Kaltwasserphänomens La Niña im Ostpazifik von den meisten Experten eine hyperaktive Saison mit mehr als 20 Stürmen erwartet worden. Ganz so viele wurden es nicht, dafür entwickelten sich einige Stürme im rasanten Tempo zu extrem gefährlichen Hurrikanen. Insgesamt wurden bisher 18 Tropische Stürme registriert, von denen sich 11 zu Hurrikanen verstärkten. Davon erreichten mit Beryl, Helene, Kirk, Milton und Rafael fünf die Stufe 3 oder mehr auf der Saffir-Simpson-Hurrikanskala. Im langjährigen Mittel werden während der offiziell vom 01. Juni bis zum 30. November8 dauernden Saison 11 Stürme beobachtet, davon 6 Hurrikane, von denen 2 bis 3 zu starken Hurrikanen werden.

Hurrikan JOHN an der mexikanischen Westküste am 25.09.2024, Quelle: NASA

Auch auf dem Ostpazifik wurde ein Name ersetzt: Am 23. September verstärkte sich der Sturm JOHN vor der mexikanischen Küste extrem rasch zu einem Hurrikan der Kategorie 3, bevor er im Raum Acapulco auf Land traf. In drei Bundesstaaten richtete der Hurrikan große Schäden an, die sich auf etwa 2,5 Milliarden US-Dollar beliefen. Mindestens 29 Menschen kamen vor allem durch Überschwemmungen ums Leben.

Titelbild: Hurrikan Milton, Quelle: NASA

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