BARRY auf dem Weg zum Hurrikan?

Noch hat das tropische Tief keinen Namen, Sturmstärke wird noch nicht erreicht. Inzwischen ist das Tiefdruckgebiet aber zum Golf von Mexiko gezogen, wo sich über dem 30 bis 31 Grad warmem Wasser vermehrt Schauer- und Gewitterwolken auftürmen, die sich allerdings noch nicht um ein klares Zentrum formieren. Dies ändert sich in den kommenden Tagen, wenn das Tief zu einem Tropischen Sturm und voraussichtlich auch zum ersten Hurrikan der nordatlantischen Saison 2019 wird. Sobald Sturmstärke erreicht ist, bekommt der neue Sturm den Namen BARRY. Der mögliche Hurrikan könnte auf Louisiana oder Texas treffen und neben den hohen Windgeschwindigkeiten eine meterhohe Sturmflut und vor allem heftige Regenfälle bis über 500 Liter pro Quadratmeter auslösen mit enorm großer Überschwemmungsgefahr auch in und um New Orleans.




Satellitenbild vom Mittwochnachmittag, Quelle: NHC/NOAA

Das Tiefdruckgebiet liegt sehr dicht an der Küste der US-Südstaaten mit hoch reichenden Wolken in Zentrumsnähe. Bodennah ist das Tief allerdings noch nicht sehr ausgeprägt, von Sturmstärke ist es noch weit entfernt. Da derzeit noch recht starker nördlicher Höhenwind weht und damit noch zu große Windunterschiede zwischen dem Boden und der Höhe herrschen (Windscherung), dürfte die Entwicklung zunächst nur langsam verlaufen. Sobald sich die Windscherung abschwächt, kann sich die Entwicklung deutlich beschleunigen. Am Donnerstag kann das Tief Sturmstärke erreichen und damit den Namen BARRY bekommen. Zeichnet sich erst einmal ein klares Zentrum ab, kann alles sehr schnell gehen und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass aus dem entstehenden Sturm der erste Hurrikan der nordatlantischen Saison 2019 wird.

Zugbahn des entstehenden Sturms, Quelle: NHC

Der entstehende Sturm wird mit der herrschenden Strömung nach Westen und dann Nordwesten geführt. Dabei ist allerdings noch offen, wo er voraussichtlich am kommenden Wochenende auf die Küste von Louisiana oder Texas trifft. Die genaue Zugbahn des Zentrums ist dabei gar nicht so entscheidend, sondern die Region, in der die stärksten Regenfälle auftreten werden. Der sich bildende Sturm dürfte sehr langsam ziehen und damit regional sehr große Regenmengen abladen. Bereits jetzt wird die Küste von Louisiana schwer getroffen, am Mittwoch fielen bis zu 150 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von nur einer Stunde:

Gebietsweise gibt es bereits erhebliche Überschwemmungen und am Samstag könnte der Mississippi in New Orleans die Marke von 20 Fuß erreichen oder sogar überschreiten. Damit drohen weitere, schwere Überflutungen in der Stadt und in Teilen der US-Südstaaten.

Der erste Sturm der nordatlantischen Hurrikansaison 2019 entstand am 20. Mai weit östlich der US-Ostküste. Der Subtropische Sturm ANDREA blieb schwach mit Windgeschwindigkeiten bis etwa 65 km/h bei einem Kerndruck von 1006 Hektopascal und Land war nicht bedroht.

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