2020: Der große Naturgewalten-Rückblick

Mit einer weltweiten Schadensumme von rund 210 Milliarden US-Dollar (davon 82 Milliarden US-Dollar versichert) fiel das Naturgewaltenjahr 2020 überdurchschnittlich aus. Im Vorjahr lag die Gesamtschadensumme bei etwa 166 Milliarden US-Dollar (davon 57 Mrd. US-Dollar versichert). Im Mittel der vergangenen 30 Jahre lagen die Gesamtschäden bei 140 Mrd. US-Dollar (davon versichert 41 Mrd.). Durch Naturkatastrophen kamen 2020 nach Angaben des Rückversicherers Munic Re weltweit etwa 8.200 Menschen ums Leben (Vorjahr: 9.000). Das sind deutlich weniger als im 30-Jahres-Mittel (52.000). Der Rückgang der Opferzahlen in den vergangenen Jahren ist unter anderem auf bessere Vorbeugung zurückzuführen und große Erdbebenkatastrophen fehlten in 2019 und 2020. Dafür gab es auf dem Nordatlantik eine Rekord-Hurrikansaison.




Der hohe Anteil der nichtversicherten Schäden ist vor allem in den ärmeren Ländern Asiens immer noch sehr hoch. Die teuerste Naturkatastrophe des Jahres 2020 war die Hochwasserkatastrophe in China. Während des Sommermonsuns traten hier Schäden von etwa 17 Milliarden US-Dollar auf, von denen nur etwa 2 Prozent versichert waren.

Übersicht der weltweiten Schadenereignisse 2020, Quelle: Munich Re

Global reihte sich 2020 in die Serie sehr warmer Jahre ein, es lag nur minimal unter dem bisherigen Rekordjahr 2016. Sehr deutlich war die Erwärmung in den Polarregionen und in Sibirien.

Ungewöhnlich verlief die Hurrikansaison auf dem Nordatlantik mit teils großen Schäden. Ende August traf der Hurrikan LAURA auf den Süden der USA und richtete hier Schäden von etwa 13 Milliarden US-Dollar an (davon 10 Mrd. versichert). Die war der größte Unwetterschäden in den USA in 2020. Insgesamt trat in 2020 auf dem Atlantik die Rekordzahl von 30 Stürmen auf, von denen 12 die Küsten der USA trafen (ebenfalls Rekord) mit einem Gesamtschaden von 43 Milliarden US-Dollar. Auffällig war, dass sich zahlreiche Stürme noch verstärkten, kurz bevor sie Land erreichten. Und zum Ende der Saison gab es viele starke Hurrikane sowie mit dem Kategorie-5-Hurrikan IOTA im November den letzten und stärksten Sturm der Saison.

Extreme Schäden richtete eine Gewitterlinie an, die am 10. August über den Mittleren Westen der USA hinwegzog. Ansonsten gab es wieder einmal Regionen mit großem LR Trockenheit und in den beiden US-Bundesstaaten Kalifornien und Colorado Rekordbrände. Insgesamt betrügen die Schäden durch Waldbrände im Westen der USA etwa 16 Milliarden US-Dollar.

Die teuerste Naturkatastrophe in Asien war der Zyklon AMPHAN, der im Mai auf Indien und Bangladesch traf und Schäden von etwa 14 Milliarden US-Dollar hinterließ. Vergleichsweise glimpflich verlief das Jahr in Europa mit einer Gesamtschaden Summe von etwa 12 Milliarden US-Dollar ( 10,6 Milliarden Euro), darunter ein schweres Erdbeben der Stärke 6,4 in Kroatien am 29. Dezember – das bisher stärkste bekannte Beben in dem Land.

Hier geht es zum ausführlichen Naturgewalten-Jahresrückblick für das Jahr 2020. Bereits im 16. Jahr gibt es diese umfangreiche Übersicht.

Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite:




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert