Ex-Hurrikan ETA weiter aktiv

Vor wenigen Tagen war der sehr starke Hurrikan ETA in der Karibik entstanden und auf die Küste von Nicaragua getroffen. Hier und in weiteren mittelamerikanischen Ländern wie Honduras und Guatemala richtete er mit extrem großen Regenmengen enorme Schäden an, Dutzende Menschen kamen ums Leben. Über Land schwächte sich ETA rasch ab, inzwischen formiert er sich aber über dem warmen Wasser der Karibik neu. Als starker Sturm kann er auf Kuba treffen und danach auch Florida und Teile der Bahamas erreichen.




Animation der Satellitenbilder von ETA, Quelle: Tropical Tidbits

Ein gewaltiger Cluster mit hoch reichenden Gewitterwolken hat sich im Bereich des ehemaligen Sturm ETA gebildet. Aktuell erreicht er keine Sturmstärke, dies dürfte sich aber in den kommenden Stunden ändern.

Zugbahnvorhersage für ETA, Quelle: National Hurricane Center

Die Vorhersagekarte des NHC zeigt die erwartete Zugbahn, die den Sturm auch zum Golf von Mexiko ziehen lässt. Allerdings werden die Bedingungen deutlich ungünstiger für den Sturm, sobald er Kuba erreicht. Durch den Landeinfluss, zunehmend starken Höhenwind und trockenere Luft dürfte sich ETA dann wieder abschwächen.

Die herkömmliche Namensliste auf dem Atlantik ist längst aufgebraucht und die ersten griechischen Namen kamen zum Einsatz. Die nächsten Stürme würden ebenfalls Namen aus dem griechischen Alphabet bekommen und damit Theta, Iota etc. heißen.

Wir hatten den Fall schon einmal: Im Jahr 2005 kamen nach dem Durchlauf der Namensliste ebenfalls das griechische Alphabet zum Einsatz, die Stürme/Hurrikane hießen also Alpha, Beta, Gamma, Delta, Epsilon und Zeta. Man darf gespannt sein, bis zu welchem Buchstaben wir in diesem Jahr kommen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Rekord mit 28 Stürmen aus dem Jahr 2005 überboten wird.

Ein Problem ergibt sich, weshalb für die Zukunft vielleicht ein neues Namenssystem für den Atlantik erstellt werden muss. Sind die Auswirkungen durch einen Sturm/Hurrikan besonders schlimm (viele Tote und/oder große Schäden) wird der Sturmname auf Antrag des betroffenen Staates aus den Listen gestrichen und nicht wiederverwendet. Was passiert, wenn nun ein Sturm mit einem Namen aus dem griechischen Alphabet gestrichen werden soll? Eine berechtigte Frage, die bisher nicht geklärt ist. Nach dem aktuellen Stand können solchen Namen nicht ausgemustert werden. Eine mögliche Lösung für die Zukunft wäre eine Hilfsliste mit Namen, die nur zum Einsatz kommen, wenn die herkömmliche Namensliste aufgebraucht ist.

Bisher bildeten sich in diesem Jahr 28 Tropische Stürme, von denen sich 12 zu Hurrikanen und mindestens 5 zu starken Hurrikanen entwickelten. Offiziell dauert die Hurrikansaison auf dem Nordatlantik von Anfang Juni bis Ende November mit dem Höhepunkt in den Monaten von August bis Oktober. Im langjährigen Mittel werden etwa 12 Stürme registriert, davon 6 Hurrikane und davon drei starke Hurrikane mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 180 km/h und mehr. Die Hurrikansaison 2020 gehört zusammen mit 2005 zu den aktivsten seit Beginn der Aufzeichnungen.

Nicht gezählt wurde bisher ein möglicher Sturm vor Afrika: Zwischen den Kapverdischen Inseln und der afrikanischen Westküste hatte sich Ende Juli ein tropisches Tief gebildet, das zumindest kurzzeitig auch Sturmstärke erreicht haben dürfte. Beim darauf folgenden Update des National Hurricane Centers war der Sturm bereits wieder schwächer und bekam so keinen Namen. Möglicherweise wird dieser Sturm noch nach dem Ende der Saison zu der Liste für 2020 hinzugefügt.

Titelbild: Tropical Tidbits

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