ISS: Blick auf 2 Hurrikane

Hurrikan Idalia hat am Mittwoch (30.08.3023) um 13:45 Uhr MESZ die Küste des US-Bundesstaates Floridas erreicht und dabei schwere Schäden angerichtet. Für die Astronauten an Bord der ISS waren Idalia und der zeitgleich auftretende Hurrikan Franklin ein faszinierender Anblick. In einem Projekt mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Kooperation mit der NASA und den Universitäten Bonn und Bochum werden hier von Zeit zu Zeit interessante ISS-Fotos und Videos vorgestellt.



 

 

Mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis etwa 215 km/h erreichte der Sturm vor dem Landgang kurzzeitig die zweithöchste Kategorie 4. Gleichzeitig mit Idalia war Hurrikan Franklin aktiv, der ebenfalls die Kategorie 4 erreichte. Glücklicherweise befand sich Franklin auf dem offenen Atlantik und streifte lediglich Bermuda mit Sturmböen und meterhohen Wellen.

Am 29. August befand sich die ISS südlich von Kuba, was den Astronauten nun einen Blick auf Hurrikan Idalia bescherte. In der rechten Bildhälfte befindet sich Kuba, jedoch verschwindet die Insel nahe der Bildmitte unter einem der mächtigen Regenbänder des Hurrikans. Das Zentrum des Sturms sieht jedoch nicht so gut organisiert aus wie das von Franklin. Idalia war zu dem Zeitpunkt noch ein Hurrikan der Kategorie 1, allerdings war bereits eine Phase der Schnellen Intensivierung (Rapid Intensification) im Gang. Ein Hinweis darauf sind die überschießenden Wolken in der Nähe des Zentrums. Dort befindet sich ein sogenannter Hot Tower, eine hochreichende Gewitterwolke, die viel Energie frei setzt und den Wirbelsturm verstärkt.

Die Rapid Intensification hielt über Nacht an und endete erst kurz vor dem Landfall des Hurrikans. So verstärkte sich Idalia in nur 15 Stunden von Kategorie 1 auf Kategorie 4. Nach aktuellen Erkenntnissen hatte sich der Sturm beim Landfall schon leicht abgeschwächt und erreichte noch Kategorie 3. Neben dem starken Wind richtete auch Idalias Sturmflut in Florida schwere Schäden an. Das genaue Ausmaß zeichnet sich nur langsam ab, die Gesamtschäden liegen nach ersten Schätzungen bei mehr als 20 Milliarden US-Dollar.

Flugbahn der ISS über der Karibik am 30.08.2023, Quelle: Columbus Eye

Etwa 95 Minuten und eine Erdumrundung zuvor hatten die Astronauten an Bord der ISS einen optimalen Blick auf beide Stürme. Auf dem Weg von der Ostküste der USA in den Osten Brasiliens war der Hurrikan Franklin über dem Atlantik zu sehen.

Die Aufnahme des Tropischen Wirbelsturms zeigt die Wolkenspirale mit besonders hohen Wolken um das Auge herum. In dieser sogenannten Eyewall erreichte Franklin zum Zeitpunkt des Überflugs Windgeschwindigkeiten bis zu 215 km/h (Kategorie 4). Damit hatte der Sturm seine intensivste Phase jedoch schon überschritten und begann sich abzuschwächen. Inzwischen hat er sich zu einem starken außertropischen Tief umgewandelt.

Flugbahn der ISS über dem Atlantik am 30.08.2023, Quelle: Columbus Eye

Copyright Titelbild und Fotos: NASA/ KEPLER ISS

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