ISS: Monduntergang in der Atmosphäre
Am 7. Juni flog die ISS vom Südatlantik kommend auf die Westküste Afrikas zu. Dabei machten die Astronauten ein Bild vom Mond, kurz bevor er hinter der Erde untergeht. Der Mond befindet sich dabei noch über dem bläulichen Band der Atmosphäre, interessant wird es jedoch, wenn der Mond hinter der Atmosphäre verschwindet. In einem Projekt mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Kooperation mit der NASA und den Universitäten Bonn und Bochum werden hier von Zeit zu Zeit interessante ISS-Fotos und Videos vorgestellt.
Das Licht des Mondes läuft dann zunächst durch die verschiedenen Schichten der Atmosphäre, bevor es die Astronauten erreicht. Da der Mond in etwa so groß erscheint, wie das Band der Atmosphäre kann man die Effekte der verschiedenen Luftschichten besonders gut erkennen. Genau das haben die Astronauten zwei Tage zuvor festgehalten:
Zunächst erscheint der Mond noch rund, als das Licht jedoch durch die Atmosphäre scheint, ändert sich das Bild (Atmosphäre und Erde befinden sich in diesen Bildern oben).
Zunächst wird der Mond gestaucht, da das Licht umso stärker gebrochen wird, je dichter die Luft ist. Deshalb nimmt die Verzerrung auch zu, als er sich scheinbar der Erdoberfläche annähert.
Zusätzlich zu der immer stärkeren Verzerrung durch dichtere Luft näher am Boden erscheint er nicht mehr weiß, sondern rötlich. Das liegt daran, dass in der Atmosphäre blaues (kurzwelliges) Licht stärker gestreut wird als rotes (langwelliges) Licht.
Das blaue Licht wurde auf dem langen Weg durch die Atmosphäre schon so stark gestreut, dass nur noch das rote Licht übrig bleibt. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb der Himmel blau ist und Sonnenunter- und aufgänge dagegen rötlich sind.
Copyright Titelbild und Foto: NASA/ KEPLER ISS
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