Land unter in Roswell

Die Stadt Roswell im US-Bundesstaat New Mexico war bisher vor allem durch einen Vorfall in den 1940er Jahren bekannt, als etwas in der Wüste nahe der Stadt abgestürzt sein soll. Museen und Alienfiguren prägen das Stadtbild. Am vergangenen Wochenende machte Roswell durch ein anderes Ereignis Schlagzeilen: Ein schweres Unwetter traf die Stadt und überschwemmte weite Teile des Stadtgebietes. Zwei Tote und zahlreiche Verletzte wurden gemeldet, viele Menschen konnten aber gerettet werden.



Grundsätzlich gelten Frühjahr und Sommer als die regenreichsten Jahreszeiten in New Mexico im Südwesten der USA. Was sich aber am Wochenende vor allem rund um Roswell im Osten des Bundesstaates abspielte, ist mit keinem Unwetter in den vergangenen Jahrzehnten zu vergleichen.

Nach Angaben des US-Wetterdienstes in Albuquerque wurden am 19. Oktober 2024 am Flughafen der Stadt Roswell innerhalb von nur 24 Stunden 5,78 Inches, entsprechend 146,8 Liter pro Quadratmeter gemessen – ein neuer Allzeitrekord für die Station. Dies ist mehr als die vierfache Menge, die im Durchschnitt im gesamten Oktober fällt, und etwa die Hälfte der durchschnittlichen Jahresmenge. Der alte Tagesrekord in Roswell stammt vom 01.11.1901 mit 143,5 Litern. Andere Stationen rund um Roswell meldeten sogar Regenmengen bis zu 229 Liter innerhalb weniger Stunden. Dies sind Mengen, die der Wüstenboden praktisch gar nicht aufnehmen kann.

Die Stadt wurde vor allem durch den sonst unscheinbaren Spring River fast komplett überflutet. Als die Wolken wieder größere Lücken bekamen und für den Satelliten der Blick frei wurde, war der Wasserstand des Spring River schon deutlich zurückgegangen. Allerdings sieht man im Vergleich der beiden Bilder vom 14. Oktober und vom 21. Oktober den deutlich angeschwollenen Pecos River östlich von Roswell. Beide Bilder wurden mit dem MODIS -Sensor(Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer) aufgenommen.

Ausgelöst wurden die extremen Regenmengen durch ein Höhentief, das sich über Arizona festgesetzt hatte. Bodennah wurden große Mengen an feuchtwarmer Luft vom Golf von Mexiko in die Region transportiert. Die Nähe zum Höhentief verschärfte die Temperaturgegensätze zwischen der bodennahen Luft und den höheren Schichten. Diese labile Luftschichtung und die große Feuchtigkeit schufen den Nährboden für das äußerst extreme Wetterereignis.

Die Blitzflut richtete in Roswell (ca. 48.000 Einwohner) enorme Schäden an. Die Straßen standen innerhalb von Minuten unter Wasser und viele Autos wurden von den Fluten mitgerissen. Rettungskräfte der Nationalgarde konnten nach deren Angaben 290 Menschen zum Teil aus höchster Gefahr retten.

Zu den Auswirkungen durch das Unwetter:

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