Mehr Atlantikstürme – 20 Stürme erwartet

Nach neuesten Erkenntnissen des US-Wetterdienstes sind auch in diesem Jahr wieder sehr viele Stürme und Hurrikane möglich. Bis zu 20 Stürme werden erwartet, von denen sich 10 zu Hurrikanen und 5 sogar zu starken Hurrikanen mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 185 km/h und mehr verstärken sollen. Die Hurrikansaison 2020 brachte die Rekordzahl von 30 Stürmen hervor, davon 14 in Hurrikanstärke. Auslöser für die erhöhte Aktivität ist unter anderem das Kaltwasserphänomen La Niña im Ostpazifik, durch das sich über dem Atlantik für die Hurrikanentwicklung günstige Höhenwinde einstellen. So sieht die Namensliste für 2020 aus:



Die ersten beiden verdächtigen Wettersysteme werden derzeit bei Bermuda und über dem warmen Wasser des Golfs von Mexiko beobachtet.

Seit Mitte der 1990er Jahre hat die Zahl der beobachteten tropischen und subtropischen Wirbelstürme auf dem Nordatlantik deutlich zugenommen. Über die Gründe lässt sich sicherlich spekulieren, einerseits werden vor allem subtropische Stürme mit nicht nur tropischen Eigenschaften besser erfasst, andererseits befinden wir uns seit gut 25 Jahren in einer aktiveren Phase. Dazu kommt noch der Einfluss der Klimaerwärmung.


Üblicherweise werden in der Meteorologie 30jährige Mittelwerte herangezogen, das waren lange Zeit die Jahre 1961 bis 1990 mit durchschnittlich 10 Stürmen, von denen etwa die Hälfte zu Hurrikanen wurden. Im Zeitraum 1981 bis 2010 waren es schon 12 Stürme, davon 6 in Hurrikanstärke und wiederum davon 3 starke Hurrikane mit Windgeschwindigkeiten von mindestens 180 km/h. Mit dem Ende des vergangenen Jahrzehnts werden nun die Mittelwerte der Jahre 1991 bis 2020 verwendet. Die sturmarmen 1980er Jahre sind damit herausgefallen und unter anderem das Rekordjahr 2020 dazugekommen. Im 30jährigen Mittel gab es damit 14 Stürme, davon 7 Hurrikane und 3 starke Hurrikane ab der Kategorie 3 auf der fünfteiligen Skala.

Damit würden die Mittelwerte den veränderten Verhältnissen angepasst. Sprach man z.B. bei 15 Stürmen vor einiger Zeit noch von einer überdurchschnittlichen Hurrikansaison, so liegt diese Zahl tatsächlich inzwischen im Bereich des Mittels.



Die Grafik macht noch einmal den Unterschied zwischen dem Zeitraum 1981-2010 und der Zeit von 1991 bis 2020 deutlich. Die Anzahl der starken Hurrikane hat sich dagegen nicht verändert.

Nach Angaben des US-Wetterdienstes NOAA ist der Anstieg einerseits auf die verbesserten Beobachtungsmöglichkeiten mit neueren Satellitengenerationen zurückzuführen, andererseits auch durch den Einfluss der Klimaerwärmung mit steigenden Wassertemperaturen.

Nichts verändert hat sich im zentralen und östlichen Pazifik. Im Mittel der Jahre 1991 bis 2020 traten im Bereich des Ostpazifiks 15 Stürme auf, von denen 8 zu Hurrikanen 6, davon wiederum 4 starke Hurrikane. Der zentrale Pazifik zwischen 140 Grad westlicher Länge bringt im Mittel 4 Stürme hervor, davon 3 Hurrikane und davon 2 starke Hurrikane.

Die offizielle Hurrikansaison auf dem Nordatlantik dauert von Anfang Juni bis Ende November. In diesem Jahr starteten die Ausblicke für die aktuelle Lage bereits am 15. Mai mit sechsstündigen Updates.

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