Mittwoch: Schneetief erreicht Westen
Das Sturmtief OSKAR trifft zum Dienstagabend mit Böen bis Orkanstärke auf die französische Biskayaküste und in der Nacht zum Mittwoch kommt es weiter ins Landesinnere voran, wo zum Teil schwere Sturmböen drohen. Aber auch für uns in Deutschland wird dieses Tief noch wichtig, da es am Mittwoch unter langsamer Abschwächung den äußersten Westen Deutschlands mit Nordkurs überquert. Mit solchem Sturm wie in Frankreich ist hier zwar nicht zu rechnen, aber im Südwesten und Westen mit teils starken Schneefällen und zum Teil erheblichen Behinderungen auf Straßen und Wegen, und das in einer Region, in der viele Menschen leben, arbeiten und im Berufsverkehr nach Hause wollen.
In der Nacht zum Mittwoch liegt das Tief nach dem COSMO-Modell noch mitten über Frankreich mit einem Kerndruck unter 984 Hektopascal.
Das Tief trifft auf die über Mitteleuropa lagernde Kaltluft. Schneefälle breiten sich über den Norden und Osten Frankreichs aus und erfassen in den Frühstunden am Mittwoch bereits den Bereich von der Pfalz bis zur Eifel.
Am Mittwochvormittag erreicht das Tief mit seinem Zentrum nur wenig abgeschwächt Luxemburg und dreht weiter nach Norden ein.
Die Schneefälle erfassen neben dem Norden und Osten Frankreichs auch Teile der Beneluxstaaten und am Mittwochvormittag auch den Westen von Nordrhein-Westfalen. Gebietsweise kann es dabei auch kräftiger schneien (dunkles Blau).
Am Mittwochabend erreicht das Tief den Grenzbereich Niedersachsen – Niederlande und schwächt sich langsam weiter ab. Die Drängung der Isobaren nimmt dabei deutlich ab, der Wind um das Tief herum wird deutlich schwächer.
Die Schneefälle im Bereich des Tiefs verlagern sich ebenfalls langsam nach Norden und erfassen auch das westliche Niedersachsen. In Teilen von NRW kann es bis in die Nacht zum Donnerstag hinein längere Zeit schneien und der Schnee bleibt bei Temperaturen um oder leicht unter dem Gefrierpunkt auch liegen.
Die Schneedecke aus dem COSMO-Modell um Mitternacht in der Nacht zum Donnerstag. Das Modell berechnet im westlichen NRW flächendeckend eine Schneedecke, wobei gebietsweise 5 bis 10 Zentimeter Neuschnee zusammenkommen können, in Staulagen der Mittelgebirge örtlich auch noch deutlich mehr. Daher muss vom Saarland bis in das westliche Niedersachsen mit zum Teil erheblichen Behinderungen auf Straßen und Wegen gerechnet werden, der Berufsverkehr am Mittwochabend könnte auf einigen Strecken sehr schwierig werden. Es trifft auch eine Region, in der viele Menschen leben, eine Schneedecke aber eher selten erleben. Vielen fehlt sicherlich die Übung, auf einer Schneedecke zu fahren.
Titelfoto: Markus Köss, Monschau (Eifel), vielen Dank!
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