Sturm SARA überschwemmt Honduras

Auf den ersten Blick sieht der Sturm SARA in der westlichen Karibik unscheinbar aus, er gehört aber zweifellos zu den gefährlichsten der nordatlantischen Hurrikansaison 2024. Denn der langsam ziehende Sturm überschwemmt Teile Zentralamerikas mit gewaltigen Regenmengen, die man sich hier in Mitteleuropa nur schwer vorstellen kann. Davon sind vor allem Honduras und Belize, aber auch weitere Staaten in Mittelamerika betroffen. Stellenweise kommen mehr als 800 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Zum Vergleich: Das ist mehr als die gesamte Jahresmenge in weiten Teilen Deutschlands. Die Folge sind katastrophale Überschwemmungen, Sturzfluten und Erdrutsche.



Animation der Satellitenbilder des Sturms SARA, Quelle: Tropical Tidbits

Es ist schwer, das genaue Zentrum des schwachen Sturms auszumachen, es befindet sich nun schon den dritten Tag nahe der Küste von Honduras und bewegt sich nur sehr langsam in Richtung Westen bis Nordwesten.

Erwartete Zugbahn des Sturms SARA, Quelle: NHC

Der Sturm SARA dürfte sich auf dem Wg nach Westen bis Nordwesten kaum verstärken, er ist zu schwach organisiert. Allerdings überschüttet er die Region mit extrem heftigen Regenfällen, gerade im Bergland lösen diese lebensbedrohliche Sturzfluten und Erdrutsche aus.

Erwartete Regensummen durch den Sturm SARA, Quelle: NHC/NOAA

Die Karte des US-Wetterdienstes zeigt die erwarteten Regensummen bis zum Montag durch den Sturm SARA. Angegeben sind die Mengen in Iches, die Legende zeigt die Mengen aber auch in Millimeter oder Liter pro Quadratmeter (beides gleich). Mehr als 750 Liter pro Quadratmeter können vor allem im nordwestlichen Honduras zusammenkommen, wo der nördliche Wind die Wolken gegen die Berge drückt. Am Internationalen Flughafen Golosón nahe der Stadt La Ceiba (etwa 200.000 Einwohner) fielen innerhalb von nur 24 Stunden bereits 437 Liter pro Quadratmeter. Erinnerungen werden wach an den katastrophalen Hurrikan MITCH, der Ende Oktober 1998 dieselbe Region traf. Durch Regenfälle und Erdrutsche kamen damals unter anderem in Honduras und Nicaragua viele Tausend Menschen ums Leben. Die genaue Zahl der Toten steht bis heute nicht fest, da ganze Ortschaften unter Schlammlawinen begraben wurden.

Titelbild: Tropical Tidbits

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