Tsunamikatastrophe in Indonesien

Eine schwere Tsunamikatastrophe hat sich in Indonesien ereignet. Nach dem Ausbruch des Vulkans Anak Krakatau gab es einen Erdrutsch, der einen meterhohen Tsunami auslöste. Dadurch kamen vor allem auf den Inseln Sumatra und Java viele Tote und große Schäden..




Reste des Krakatau mit dem Anak Krakatau im Zentrum, Quelle: NASA

Fotos des Ausbruchs und des Hangrutsches, der wohl den Tsunami ausgelöste, sind HIER zu finden.

Es gab nur eine sehr kurz Vorwarnzeit. Die Band und die Besucher eines Konzerts wurden völlig unvorbereitet getroffen:

Es gab in vielen Küstenregionen große Schäden:

Zum Krakatau und zum Ausbruch 1883:

Zwischen den beiden großen indonesischen Inseln Java und Sumatra befindet sich der Krakatau Vulkan-Nationalpark. Im 4. Jahrhundert stand an dieser Stelle nur ein einziger Vulkan, aber im Jahre 416 stürzte die Caldera des Vulkans ein. Die Reste formten eine neue Caldera mit einem Durchmesser von etwa 7 Kilometern und den drei Inseln Verlaten, Lang und Krakatau. Der Vulkan war nach den heutigen Erkenntnissen vor allem um die Jahre 850, 950, 1050, 1150, 1350, 1550 und 1680-81 aktiv. Um einen möglichen, starken Ausbruch im Jahre 535 wird noch unter Wissenschaftlern diskutiert.
Nach einer längeren Ruhephase brach der Krakatau im August 1883 mit solcher Gewalt aus, dass die Explosion noch auf Madagaskar und in Alice Springs, Australien, in tausenden Kilometern Entfernung zu hören war. Zwei Drittel der Insel wurden zerstört; von den drei Vulkanen auf der Insel existierte nach der Explosion nur noch Rakata, von den anderen beiden Vulkanen Danan and Perbuwatan blieb praktisch nichts übrig. Insgesamt wurden etwa 20 Kubikkilometer Gestein in die Atmosphäre geschleudert. Es war eine der schwersten Explosionen, die bisher auf der Erde registriert wurden. Bei dem Ausbruch wurde durch den Einsturz der Caldera eine gewaltige Flutwelle ausgelöst: Der Tsunami erreichte an zahlreichen Küsten Höhen um 30 Meter, in einzelnen Buchten auch bis etwa 130 Fuß, entsprechend etwa 40 Meter. Die Zahl der Toten wird auf etwa 36.000 geschätzt und die Flutwellen drangen auf einigen Inseln bis zu 10 Kilometer ins Landesinnere vor. Auch nach dem Ausbruch von 1883 blieb der Vulkan nicht ruhig: Seit 1927 bildeten anhaltende Eruptionen mit immer wieder neu gefördertem Material die vierte Insel des Nationalparks „Anak Krakatau“ – das „Kind von Krakatau“.

Besonders aktiv war der Anak Krakatau im Jahre 1960, als sich zeitweise im Abstand zwischen einer halben Minute und etwa 10 Minuten Explosionen ereigneten. Die Hauptaktivität hielt vom Dezember 1959 bis 1963 an. Dabei wurden Asche und Gestein zum Teil bis etwa 1.200 Meter hoch in den Himmel geschleudert. Nach 1963 folgten bis in die heutige Zeit mehr als ein Dutzend weitere Aktivitätsphasen, von denen die meisten aber weniger als ein Jahr dauerten. Dabei wuchs die Insel von Jahr zu Jahr, inzwischen ragt sie bereits mehr als 400 Meter aus dem Meer heraus. Im November 2007 und im November 2010 folgten neue Ausbrüche des Anak Krakatau, ebenso im Jahr 2018.

Durch die gewaltige Explosion im Jahre 1883 wurde die Insel nahezu komplett sterilisiert, sämtliches Leben wurde ausgelöscht. Dadurch ergab sich für Wissenschaftler die Gelegenheit, im Detail zu untersuchen, wie sich ein so isoliertes Ökosystem erholte, wie neue Arten hinzukamen und sich hielten. Die einmalige Lage der Inseln in der Sundastraße zwischen dem Indischen Ozean und dem Pazifik bot dafür die besten Voraussetzungen. Sogar der tropische Regenwald eroberte die Inseln wieder zurück. So bedecken dichte Wälder die Hänge des Rakata, den Überresten des Krakatau nach der Explosion im Jahre 1883. Genau 70 Jahre später löschte eine weitere Explosion im Jahre 1953 alles Leben auf der kleinen Insel Anak Krakatau aus und Wissenschaftler konnten den gleichen Prozess noch einmal beobachten. Wind und Wasser transportierten die ersten Sporen heran und Tiere folgten bald nach. Allerdings entwickelte sich jede der vier Inseln anders mit unterschiedlichen Arten, obwohl sie nur wenige Kilometer auseinander liegen.

Klimatische Auswirkungen:
Die Auswirkungen des gewaltigen Ausbruchs im Jahre 1883 waren nicht nur für die Region in Südostasien enorm. In größeren Höhen breitete sich die Asche auf die gesamte Nordhalbkugel aus, wodurch sich in der Folgezeit klimatische Veränderungen einstellten. Insgesamt wurden etwa 20 bis 21 Kubikkilometer Asche ausgestoßen, von denen knapp 10 Prozent feinerer Staub Höhen von 27 Kilometer und mehr erreichten. Dieser Staub umrundete die Erde einige Male und rief auf der Nordhalbkugel nicht nur spektakuläre Sonnenuntergänge hervor. Nach dem Ausbruch reduzierte sich die Sonneneinstrahlung erheblich und das Jahr darauf war global etwa 1,2 Grad kälter als im langjährigen Mittel. Es dauerte Jahre, bis sich die Zustände in der Atmosphäre wieder normalisierten.

Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite:




Ein Gedanke zu „Tsunamikatastrophe in Indonesien

  • Sonntag, 23. Dezember 2018 um 13:21 Uhr
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    Dann wäre vllt. ein Ausbruch der einiges an Asche in die Stratosphäre schleudert gar nicht so schlecht um die Folgen des Klimawandels zumindest vorübergehend zu kompensieren. Wenn es dadurch im Durchschnitt 1 bis 1,5 Grad abkühlt, wäre quasi der Normalzustand wiederhergestellt. Nur wäre das eher ne Symptombekämpfung und die Ursache ist weiter der beschissene Umgang mit der Natur durch den Menschen. Aber Klimaschutz wird ja nur dem kleinen Mann aufgezwungen während die „Großen“ und Hauptverursacher weitermachen können wie gehabt… Ne andere Frage ist, warum besiedelt man diese Inseln überhaupt erst wenn dort unmittelbare Gefahr durch Vulkanausbrüche besteht? Ist etwa vergleichbar wie mit Feuer zu spielen.

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