Weitere Ausbrüche auf Island

Nach einer kurzen Pause tritt seit einigen Tagen erneut Lava auf der isländischen Halbinsel Reykjanes aus. Die aktuelle Eruption – bereits die dritte auf der Halbinsel seit Dezember 2023 – begann früh am 08. Februar 2024. Lava wurde entlang einer drei Kilometer langen Spalte in der Nähe des Berges Sýlingarfell bis in eine Höhe von 80 Metern geschleudert. Der Berg befindet sich nördlich des Fischerortes Grindavík sowie östlich des Kraftwerks Svartsengi und der berühmten Blauen Lagune.



Das Bild wurde am 10. Februar 2024 vom OLI-2 (Operational Land Imager-2) am Satelliten Landsat 9 aufgenommen. Infrarot- und sichtbare Beobachtungen wurden zur Unterstützung über ein Bild in natürlichen Farben gelegt, um die unterschiedliche Wärmesignatur der Lava hervorzuheben. Noch junge, aber kühlere Lava, die im Januar in der Nähe von Grindavík ausgestoßen wurde, erscheint schwarz.

Aufgrund der Topographie rund um die Spalte floss ein Großteil der frischen Lava nach Osten in unbesiedelte Gebiete und nicht nach Süden in Richtung Grindavík. Etwas Lava floss auch nach Westen in die Nähe des Kraftwerks und des Kurortes.

Erdwälle schützten beide Anlagen, allerdings brannte sich Lava durch eine wichtige Warmwasserleitung und zwei Straßen. Nach Angaben des isländischen Nationalen Rundfunks RÚV sind die Behörden dabei, die Warmwasserversorgung der Häuser in der Gegend wiederherzustellen, nachdem sie Reparaturen an der Pipeline durchgeführt haben.

Ungefähr sieben Stunden nach Beginn der Eruption nahm das MODIS (Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer) am NASA-Satelliten Terra dieses Bild einer nach Südwesten strömenden Gas- und Aschewolke auf. Dieser Ausbruch war durch Lavaströme geprägt– nicht explosiv wie der Eyjafjallajökull-Ausbruch im Jahr 2010 – und die Wolke enthielt nur wenig Asche, sodass es weder zu Störungen bei Inlands- noch bei internationalen Flügen kam.

Eruptionswolken wie die hier gezeigte enthalten typischerweise Wasserdampf, Schwefeldioxid, Kohlendioxid und geringe Mengen anderer vulkanischer Gase. Forscher des isländischen Met Office und der Universität Island haben festgestellt, dass Magma zeitweise mit dem Grundwasser interagierte und die Wasserdampfmenge in der Wolke erhöhte. Das TROPOMI (Tropospheric Monitoring Instrument) der Sentinel-5 Precursor-Mission beobachtete Schwefeldioxid (SO2) in der Wolke, bemerkte der Michigan Tech-Vulkanologe Simon Carn auf X:

Nach dem ersten Aktivitätsschub am 8. Februar ließ die Intensität des Ausbruchs nach. In einem Update vom 09. Februar berichtete das isländische Wetteramt, dass seismische Sensoren keine vulkanischen Erschütterungen mehr erkannt hätten und dass ein kürzlich durchgeführter Drohnenflug keine Aktivität über der Ausbruchsstelle gezeigt habe – Anzeichen dafür, dass der jüngste Ausbruch zu Ende sei.

Am 12. Februar berichtete die Agentur jedoch, dass die Landoberfläche über einem unterirdischen Magmareservoir in der Nähe von Svartsengi erneut begonnen habe, um 0,5 bis 1 Zentimeter pro Tag anzuschwellen, eine ähnliche Geschwindigkeit wie vor anderen jüngsten Ausbrüchen. „Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass sich der Zyklus in einigen Wochen mit einem weiteren Vulkanausbruch fortsetzt“, sagte die Agentur.

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