Zyklon FREDDY bedroht Madagaskar

Auf dem südlichen Indischen Ozean nähert sich der starke Zyklon FREDDY allmählich den Inseln im Südwestteil des Meergebietes. Zunächst streift er unter anderem Mauritius, bevor er auf die Insel Madagaskar trifft. Hier drohen schlimmste Schäden durch den Wind, eine Sturmflut und heftige Regenfälle. Den Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS bietet sich ein atemberaubender Anblick.



Am 17. Februar 2023 flog die Internationale Raumstation ISS über den Indischen Ozean hinweg. Ihre Bahn führte die Raumstation auch über Zyklon Freddy hinweg, einen Tropischen Wirbelsturm, der die Küste von Madagaskar bedroht. In einem Projekt mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Kooperation mit der NASA und den Universitäten Bonn und Bochum werden hier von Zeit zu Zeit interessante ISS-Fotos und Videos vorgestellt.

Die Aufnahme zeigt die dichte Wolkendecke von Freddy, bevor vom unteren rechten Bildrand das Auge des Sturms ins Bild kommt. Um das Auge herum befindet sich die sogenannte Eyewall, der Bereich mit den stärksten Winden und der stärksten Aufwärtsbewegung. Entsprechend ist hier die Wolkenoberseite stark aufgewühlt. Auch die Rotation im Uhrzeigersinn des Zyklons ist anhand der aufgetürmten Wolken zu erkennen. Im vergleichsweise ruhigen Auge des Sturms sind zwei kleinere Wirbel sichtbar. Dabei handelt es sich um sogenannte Mesovortices. Diese Wirbel entstehen meist in der Eyewall und können dort lokal die Windgeschwindigkeit erhöhen, manchmal bewegen sie sich jedoch auch durch das Auge des Tropischen Wirbelsturms und werden dabei sichtbar. Hier gelangen Sie zu einer höheren Auflösung des Videos.

Flugbahn der ISS über dem Zyklon FREDDY am 17.02.2023, Quelle: Columbus Eye

Zum Zeitpunkt des Überflugs erreichte Freddy mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 225 km/h die Kategorie 4 der eigentlich für den Atlantik geschaffenen Hurrikanskala. Danach schwächte sich der Sturm vorübergehend ab, konnte sich aber inzwischen wieder verstärken mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis etwa 250 km/h und Böen bis etwa 300 km/h. FREDDY streift zunächst Mauritius und wird Madagaskar am 21. Februar erreichen und ist damit einer der wenigen Zyklone, der mit einem Entstehungsgebiet zwischen Australien und Indonesien nahezu den kompletten Indischen Ozean durchquert.

Auf der Insel muss mit schweren Schäden durch den Wind, eine meterhohe Sturmflut und heftige Regenfälle gerechnet werden. Dabei besteht die Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen. Danach könnte der Zyklon deutlich abgeschwächt nach Mosambik ziehen. Die Zyklonsaison auf dem südlichen Indischen Ozean dauert etwa von Dezember bis April.

Copyright Titelbild und Foto: NASA/ KEPLER ISS

Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite:




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert