Antarktiseis auf Rekordminimum

Nur ein Jahr hielt der Rekord aus dem Vorjahr. Das Meereis in der Antarktis hat auch in diesem antarktischen Sommer sehr stark abgenommen und erreicht derzeit ein Rekordminimum. In den kommenden Wochen könnte das Eis sogar noch weiter schmelzen. Große Teile der Küste in der Antarktis sind inzwischen eisfrei und auch das Eisshelf ist nun den Meereswellen und höheren Wassertemperaturen ausgesetzt.



Eisbedeckung in der Antarktis am 16.02.2023, Quelle: National Snow and Ice Data Center

Am 13. Februar 2023 betrug die eisbedeckte Meeresfläche in der Antarktis nur noch 1,91 Millionen Quadratkilometer. Dies ist die bisher geringste Fläche seit Beginn der Aufzeichnungen. Der alte Rekord stammt vom 25. Februar 2022 mit einer Fläche von 1,92 Millionen Quadratkilometern. Es ist auch erst das zweite Mal, dass die Meereisfläche unter 2 Millionen Quadratkilometer sinkt. In der Vergangenheit trat das Minimum zwischen dem 18. Februar und dem 03. März auf, ein weiterer Rückgang ist also durchaus möglich. Die orangefarbene Linie zeigt die mittlere Eisausdehnung im Zeitraum 1981 bis 2010.

Eiskonzentration in der Antarktis am 16.02.2023, Quelle: National Snow and Ice Data Center

Selbst die eisbedeckte Fläche besteht kaum noch aus dichtem Eis, wie die Eiskonzentration zeigt, die in vielen Regionen sehr niedrig ist (blau). Bei geringer Eiskonzentration ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass es in den kommenden Tagen ganz verschwindet.

Veränderung der Eisfläche in der Antarktis seit November 2022, Quelle: National Snow and Ice Data Center

Die Grafik zeigt die Veränderung der mit mindestens 15 Prozent Eis bedeckten Fläche seit dem vergangenen November in Quadratkilometern. Die unterste (blaue) Linie zeigt den Verlauf in der aktuellen Saison, das Vorjahr ist in grün dargestellt, darüber in grau das Mittel der Jahre 1981 bis 2010. Seit Mitte Dezember 2022 liegt die eisbedeckte Fläche stets deutlich unter dem Vorjahrsniveau und noch deutlicher unter dem Mittel. Durch  eine entsprechende Wetterlage wurde in den vergangenen Wochen immer wieder sehr milde Luft bis in Teile der Antarktis geführt. Vor allem auf der Pazifikseite der Antarktis ist kaum noch Meereis vorhanden. Vor allem seit 2016 hat ein starker Abwärtstrend beim antarktischen Meereis eingesetzt, der sich weiter zu verstärken scheint. Der genaue Zusammenhang zur globalen Klimaerwärmung ist derzeit Gegenstand der Forschung.

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