Zyklon FREDDY – Never ending story?

Der Zyklon FREDDY wird zum Dauerbrenner. Mehrfach haben wir bereits über diesen ungewöhnlichen Sturm berichtet, der vor mehr als einem Monat zwischen Indonesien und Australien entstand, den gesamten südlichen Indischen Ozean überquerte und schwere Überschwemmungen auf der Insel Madagaskar und in Mosambik auslöste. Wer dachte, dass sich FREDDY über dem südlichen Afrika auflösen würde, lag falsch. Denn der Sturm befindet sich inzwischen wieder über dem warmen Wasser zwischen der afrikanischen Küste und Madagaskar. Dabei dürfte der Südwesten der Insel erneut eine Menge Regen abbekommen, wodurch sich die Lage hier weiter verschlimmert. Und FREDDY dürfte sich noch einige Zeit halten und zum langlebigsten Sturm weltweit seit Beginn der Aufzeichnungen werden.



Satellitenbild vom Sonntagmorgen, Quelle: JTWC

Das Satellitenbild zeigt die Schauer und Gewitter, die sich in Zentrumsnähe zusammenballen und man erahnt auch sehr gut die Drehrichtung im Uhrzeigersinn – im Gegensatz zu den tropischen Wirbelstürmen auf der Nordhalbkugel.

Entwicklung seit Donnerstag und Vorhersage aus dem ICON-Modell bis zum Freitag (10.03.), Quelle: Tropical Tidbits

Die meisten Berechnungen lassen den Sturm unter erheblicher Verstärkung zunächst bis in die Nähe der Küste im Südwesten Madagaskars ziehen, möglicherweise trifft er hier sogar auf das Land. Unabhängig von der genauen Zugbahn drohen hier wieder massive Regenfälle mit der Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen. Die Animation startet dabei bereits am vergangenen Donnerstag und zeigt, wie sich der Sturm vom afrikanischen Festland ablöst.

Zugbahn und Vorhersage bis zum Freitag, Quelle: JTWC

Die Zugbahnkarte des JTWC sieht reichtlich chaotisch aus, passend zum chaotischen Sturm FREDDY. Der Zyklon kam zunächst aus dem Osten, überquerte die Südhälfte der Insel Madagaskar und traf dann auf Mosambik. Hier verhaarte r für mehrere Tage, bevor er die Reise zuück auf das Meer antrat. Wohin FREDDY im Laufe der neuen Woche genau ziehen wird, bleibt abzuwarten, er schreibt jedenfalls Wettergeschichte. Mehr als 11.100 Kilometer hat er inzwischen zurückgelegt – die bisher längste Strecke, die seit Beginn der Aufzeichnungen ein Sturm auf der Südhalbkugel hinter sich gebracht hat. Den alten Rekord hielt der Zyklon Leon-Eline im Jahr 2000 mit gut 11.000 Kilometer. Und noch ein Rekord dürfte in den kommenden Tagen fallen: Der langlebigste Sturm weltweit war bisher der Hurrikan/Taifun JOHN im Jahre 1994, der sich 31 Tage hielt, gefolgt von Zyklon LEON-ELINE (2000) mit 29 Tagen und Hurrikan GINGER (1971) mit 27,7 Tagen. Den zweiten Platz erobert FREDDY heute und bis zum ersten Platz ist es dann nicht mehr weit…

Erwartete Regensummen bis zum Freitag (10.03.) aus dem ICON-Modell, Quelle: Tropical Tidbits

Die Regensummenkarte für die kommenden zeigt die enormen Regenmengen, die FREDDY mit sich bringt. Vor allem an der Südwestküste von Madagaskar können mehrere Hundert Liter Regen pro Quadratmeter fallen mit erheblicher Überschwemmungsgefahr. Es drohen lebengefährliche Erdrutsche. Die größte Stadt in der Region ist Toliara mit rund 170.000 Einwohnern.

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