Zyklon FREDDY über Land

Schon seit fünf Wochen ist der Zyklon FREDDY auf seiner Irrfahrt über den südlichee Indischen Ozean unterwegs. Nun hat er zum zweiten Mal die Küste von Mosambik erreicht, dieses Mal weiter im Norden des Landes nahe der Stadt Quelimane mit etwa 350.000 Einwohnern. Hier setzt er ganze Landstriche mit gewaltigen Regenmengen unter Wasser, die Folge sind großflächige Überschwemmungen. Da der Sturm mindestens zwei Tage über dem Festland verbleibt, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass er sich nun weitgehend auflöst. Ein Restrisiko besteht allerdings noch, dass Reste des Sturms im Laufe der Woche erneut auf die Straße von Mosambik ziehen und sich hier regenerieren könnten.



Satellitenbild vom Sonntagmorgen, Quelle: JTWC

Selbst Stunden nach dem Landgang (englisch landfall) ist das Auge des Zyklon sehr deutlich zu erkennen. Kurz vor Erreichen der Küste hatte sich FREDDY erneut innerhalb kurzer Zeit extrem verstärkt. An Land dürfte der Sturm eine Katastrophe auslösen.

Zugbahn und Vorhersage bis zum Dienstag, Quelle: JTWC

Die Zugbahnkarte des JTWC zeigt, dass FREDDY weiter in Richtung Nordwesten und damit weiter ins Landesinnere von Mosambik zieht.

Erwartete Regensummen bis zum Dienstag (14.03.) aus dem ICON-Modell, Quelle: Tropical Tidbits

Die Regensummenkarte für die kommenden 48 Stunden zeigt in der Region Regenmengen von mehreren Hundert Litern pro Quadratmeter. ZUm Vergleich: Örtlich kann hier innerhalb von nur zwei Tagen etwa so viel Regen fallen wie in einem durchschnittlichen Jahr in Berlin.

FREDDY hat so ziemlich alle Rekorde gebrochen, die bisherige tropische Wirbelstürme aufgestellt hatten. Es ist mit Abstand der langlebigste Sturm weltweit seit Beginn der Aufzeichnungen. Bisheriger Rekordhalter war der Hurrikan / Taifun JOHN (1994) auf dem Nordpazifik mit einer Lebensdauer von 31 Tagen. Auch legte FREDDY mit weitem Abstand die bisher längste Strecke zurück und während seiner (bisher) fünfwöchigen Reise konnte er sich wieder und wieder regenerieren. Dabei kam es sechsmal zu einer etremen Verstärkung („rapid intensification“) innerhalb weniger Stunden. Der Zyklon hat also Wettergeschichte geschrieben.

Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite:




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert