September im Norden warm, Südwesten nass
Der erste Herbstmonat des Jahres 2025 fiel sehr unterschiedlich aus. In Norddeutschland war er deutlich wärmer als im Mittel und verbreitet sehr trocken. Gleichzeitig fielen im Südwesten gebietsweise Rekordniederschläge. Die Temperaturen führen teilweise Achterbahn. Kurz vor dem kalendarischen Herbstanfang wurde in einigen Regionen nochmals die 30-Grad-Marke geknackt, bevor es pünktlich mit der neuen Jahreszeit deutlich bergab ging.

Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 lagen die Temperaturen im September 2025 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes in Norddeutschland meist 1 bis 1,5 Grad und im Vergleich zu 1961 bis 1990 etwa 1,5 bis 2 Grad höher. Weiter südlich waren die Abweichungen geringer. Besonders warm war es um den 20. September, als verbreitet nochmals Sommertage mit 25,0 Grad oder mehr und örtlich sogar heiße Tage mit 30 Grad oder mehr registriert wurden. Den Spitzenwert des Monats meldete Pabstorf im nördlichen Harzvorland (Sachsen-Anhalt) mit einem Höchstwert von 32,6 Grad. Pünktlich zum kalendarischen Herbstanfang wurde es deutlich frischer. Vereinzelt gab es in den letzten Septembernächten schon den ersten, leichten Frost. Am 29.09. wurde in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -1,3 °C der tiefste Wert des Monats gemessen.

Das Deutschlandmittel lag im September 2025 bei 14,5 Grad und damit im Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Das Mittel der Jahre 1991 bis 2020 liegt bei 13,9 Grad, in der kühleren Periode 1961 bis 1990 bei 13,3 Grad.

Sehr unterschiedlich fiel die Niederschlagsbilanz in Deutschland aus. Im Norden blieb es gebietsweise sehr trocken, während im Südwesten teilweise Rekordregenmengen verzeichnet wurden. Im nördlichen Niedersachsen fiel zum Teil weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Niederschlags. Gleichzeitig wurde in der Pfalz gebietsweise mehr als das Dreifache des Septembermittels registriert. In weiten Teilen der Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland kamen ungewöhnlich hohe Regensummen zusammen. Das Saarland meldete die höchsten Mengen seit Beginn der Aufzeichnungen vor fast 150 Jahren. Die bundesweit höchste Tagessumme des Monats wurde in NRW gemessen: Am 08. September fielen in Mönchengladbach-Hilderath 118,7 Liter Regen pro Quadratmeter.

Im September 2025 wurde bisher ein Tornado bestätigt, der am 03.09. den Bocholter Stadtteil Museum (NRW) im Südwesten der Stadt traf. Hier wurde unter anderem ein Dach erheblich beschädigt und das betreffende Wohnhaus war zumindest vorübergehend unbewohnbar. Dazu kommen noch mehrere Verdachtsfälle, allerdings ohne weitere Schadenmeldungen.

Was den Sonnenschein betrifft, fiel der September 2025 insgesamt durchschnittlich aus. Die Sonnenstunden entsprachen im Flächenmittel in etwa den Mittelwerten. Besonders häufig schien die Sonne im Norden und Osten des Landes, gebietsweise wurde ein Drittel mehr Sonnenschein registriert als im Mittel. In der Pfalz und in Baden-Württemberg kamen vielerorts weniger als 25 Prozent der Mittelwerte zusammen.
Titelbild: Achim Otto
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