Antarktis: Neuer Rieseneisberg

Schon seit mehr als zwei Jahren dehnte sich ein viele Kilometer langer Riss im Brunt-Eisschelf in der Antarktis aus, wir berichteten. Die Eismasse löste sich aber lange Zeit nicht vom Eisschelf, bis ein zweiter Riss entstand. Nun ging alles noch schneller als zunächst gedacht: Am 26. Februar wurde der Abbruch zuerst mit GPS-Daten festgestellt und am folgenden Tag mit Radardaten des Satelliten Sentinel-1A der ESA bestätigt. Am 01. März gaben schließlich große Wolkenlücken den Blick frei auf den Eisgiganten.




Der Eisberg A-74 im Vergleich zur Fläche der Stadt Chicago, Quelle: NASA

Der neue Eisberg bekam den Namen A-74, er erstreckt sich über eine Fläche von etwa 1.270 Quadratkilometern – etwa die Hälfte der Fläche des Saarlands. Zuletzt hatte sich 2017 der Eisberg A-68A vom Eisfeld Lassen C gelöst, der fünfmal so groß war wie A-74.

Vor etwa 1,5 Jahren wurde der erste Riss im Brunt-Eisschelf entdeckt. Mit rasanter Geschwindigkeit breitete er sich in 2020 bis in das Jahr 2021 aus, ein weiterer Riss folgte. Als Ursache für die Risse werden Unterwasserfelsformationen vermutet, die das darüber hinwegströmende Eis unter Druck setzt und so Risse entstehen lässt. Dass sich die entstandenen Risse so rasch ausbreiten konnten, überraschte viele Wissenschaftler. In Gefahr geriet die britische Forschungsstation Halley VI.

Wissenschaftler warten nun ab, wie es mit dem Eisschelf weitergeht und ob es zeitnah weiter zerbricht. Der Eisberg A-74 hat sich bisher kaum bewegt. Er könnte einen ähnlichen Weg einschlagen wie A-68A.

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