Milder Herbst mit erstem Wintereinbruch
Anders als im sehr warmen Vorjahresherbst zeigte sich der Herbst 2025 eher durchschnittlich. Die Temperaturen lagen meist nur wenig über den langjährigen Mittelwerten der Jahre 1991 bis 2020. Nach spätsommerlichem Wetter im September endete die Jahreszeit mit Schnee und Frost in vielen Landesteilen. Die Westhälfte Deutschlands war in den drei Monaten eher nass, während es nach Osten hin deutlich trockener war. Mehr Sonnenstunden als im Mittel gab es vor allem im Nordosten, grauer war es besonders im westlichen Mittelgebirgsraum.
Das Wetter im November 2025
Grau, trüb und nass – Das ist das typische Bild, das wir von einem üblichen Novembermonat in Deutschland haben. Der November 2024 sah allerdings ganz anders aus. Er war in vielen Landesteilen deutlich trockener und sonniger als im langjährigen Mittel. Lediglich im hohen Norden und im äußersten Süden fiel mehr Niederschlag als im Durchschnitt. In Erinnerung bleibt der Monat aber vor allem durch den markanten Wintereinbruch ab dem 20. mit Schnee und teils strengem Frost.
Mit einer deutschlandweiten Temperatur von 4,9 Grad lag der November 2025 im Bereich des Mittels der Jahre 1991 bis 2020 (4,8 Grad) und 0,9 Grad über dem Mittel der Jahre 1961 bis 1990 (4,0 Grad). Er liegt damit im Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Statistik. Dabei war der November im Westen bis zu 2 Grad wärmer als das Mittel der Jahre 1961 bis 1990, geringfügig kälter als im Mittel war es gebietsweise in Südostbayern. Geprägt war der Monat zunächst durch mildes Wetter über lange Strecken bis zur Monatsmitte und am 13. wurde in Emmendingen-Mundingen im Oberrheingraben mit 22,3 Grad der bundesweit höchste Wert registriert. Während des markanten Kälteeinbruchs ab dem 20. November fiel gebietsweise bis in tiefe Lagen Schnee und besonders in der Südosthälfte herrschte in arktischer Luft unter Hochdruckeinfluss teils strenger Frost. Der tiefste Wert wurde am Morgen des 23. in Oberstdorf am Alpenrand mit -18,5 Grad gemessen.
Extrem unterschiedlich fiel die Niederschlagsbilanz im November 2025 aus. In einem breiten Streifen von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland bis nach Sachsen fiel verbreitet weniger als die Hälfte der durchschnittlichen Mengen. Gebietsweise kamen. Gebietsweise kamen nicht einmal 20 Liter pro Quadratmeter zusammen. Etwas mehr als im Mittel fiel in Teilen Norddeutschlands und in der Südhälfte Bayerns. Die höchste Tagessumme meldete List auf Sylt am 24. mit 44,7 Liter pro Quadratmeter.
Die Sonne zeigte sich im November 2025 ungewöhnlich häufig, von einem trüben Herbstmonat war keine Spur zu sehen. Vor allem im Osten wurde verbreitet das Eineinhalbfache der durchschnittlichen Sonnenstunden registriert. Von Schleswig-Holstein über Hessen bis nach Ostbayern wurde das Sonnenscheinsoll gebietsweise knapp verfehlt.
Der Herbst 2025 im Einzelnen:

Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 lagen die Temperaturen im Herbst 2025 im landesweiten Mittel nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes nur wenige Zehntel über den langjährigen Mittelwerten. Im Vergleich zur kühleren Periode 1961 bis 1990 war es fast 1 Grad wärmer. Besonders groß waren die positiven Abweichungen in der Nordwesthälfte Deutschlands. Geringfügig kühler als im Mittel war der Herbst im Südschwarzwald und im Allgäu. Sehr auffällig ist, dass zwischen der höchsten Temperatur des Herbstes und dem tiefsten Wert mehr als 50 Grad liegen. Der höchste Wert wurde am 20. September mit 32,6 Grad in Pabstorf im Harzkreis (Sachsen-Anhalt) gemessen, der niedrigste mit dem ungewöhnlichen Kälteeinbruch in der zweiten Novemberhälfte. Am Morgen des 23.11. gab es in Oberstdorf im Allgäu sehr strengen Frost bis -18,5 Grad. Überhaupt stellte sich zu der Zeit im Südosten Deutschlands verbreitet strenger Frost ein, wie er eher im Hochwinter üblich ist.

Das Deutschlandmittel lag im Herbst 2025 bei 9,7 Grad und damit im Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Die Temperaturen lagen 0,3 Grad über dem Mittel der Jahre 1991-2020 (9,4 Grad) und 0,9 Grad über dem Mittel der Periode 1961-1990 (8,8 Grad).

Im deutschlandweiten Flächenmittel fiel der Herbst 2025 etwas nasser aus als im langjährigen Mittel, wobei es wieder einmal große Unterschiede gab. Besonders viel regnete es gebietsweise im Nordwesten, Westen und Südwesten des Landes. In Staulagen im Schwarzwald und im Allgäu kamen örtlich mehr als 500 Liter pro Quadratmeter zusammen. Die höchste Tagessumme meldete am 08.09. Mönchengladbach-Hilderath in NRW mit 118,7 Liter pro Quadratmeter. Deutlich trockener war es im Osten Deutschlands.
Ein erstes Schneeintermezzo stellte sich ab dem 20. November in einigen Teilen Deutschlands ein. Betroffen waren unter anderem zahlreiche Mittelgebirge, aber auch in tiefen Lagen wurde gebietsweise die erste Schneedecke der Saison registriert. Am 20. November meldete Garding in Schleswig-Holstein eine Schneehöhe von 6 Zentimetern. Zwei Tage später war Aurich in Ostfriesland (Niedersachsen) mit 10 Zentimetern winterlich verschneit. Und am 24.11. zeigten sich weite Teile zwischen Flensburg und Oberstdorf in einem weißen Kleid. Bis zum 27. wuchs die Schneedecke im Alpenvorland deutlich an. Aus Immenstadt wurden 25 Zentimeter gemeldet, aus Oberammergau sogar 33 Zentimeter. Zum Monatsende löste gefrierender Regen besonders in Südostbayern teils gefährliches Glatteis aus.
Im Herbst 2025 wurden in Deutschland bisher mindestens 2 bestätigte Tornados und 8 weitere Tornadoverdachtsfälle verzeichnet. Das sind deutlich weniger als im Vorjahr (6 Tornados, dazu 17 weitere Verdachtsfälle). Am 03.09. traf ein Tornado den Bocholter Stadtteil Mussum (NRW) im Südwesten der Stadt. Hier wurde unter anderem ein Dach erheblich beschädigt und das betreffende Wohnhaus war zumindest vorübergehend unbewohnbar. Am 04. Oktober richtete ein lokales Sturmereignis größere Schäden im Hafen Enderndorf (Landkreis Roth, Bayern) am Brombachsee an. Bisher ist die Art des Sturms nicht geklärt. Am 23. Oktober zog ein Tornado eine Schneise mit markanten Schäden durch und um Siebersbach bei Sulzbach an der Murr (Baden-Württemberg). Die eng begrenzte Schneise weist unter anderem auffällige Fallrichtungen der Bäume auf, wie eine Vor-Ort-Untersuchung ergab.

Die Sonnenscheinbilanz fiel im Herbst 2025 in etwa durchschnittlich aus, wenn auch mit großen regionalen Unterschieden. Im Nordosten war es verbreitet sonniger als im Mittel, im Raum Berlin, im nördlichen Brandenburg und auf Rügen schien die Sonne sogar mehr als ein Viertel häufiger als im Durchschnitt. In den anderen Landesteilen gab es vielfach ein leichtes Sonnendefizit. Vor allem vom Sauerland bis zum Spessart betrug das Defizit örtlich rund 25 Prozent.
Titelbild: Achim Otto
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