Sonniges und trockenes Frühjahr
Das Frühjahr 2025 geht vor allem wegen wochenlanger Hochdruckwetterlagen mit anhaltender Trockenheit in die Wettergeschichte ein. Erst Ende Mai stellte sich wechselhaftes Wetter mit wiederholten Regenfällen ein. Insgesamt war der Frühling meist deutlich wärmer, verbreitet extrem trocken und viel sonniger als im langjährigen Mittel. Nach 2020 und 2011 war es das drittsonnigste Frühjahr seit Aufzeichnungsbeginn.
Mai 2025

Der Mai 2025 schwankte gefühlt zwischen den Jahreszeiten Frühling, Sommer und Frühherbst. In polarer Luft stellte sich in einigen Mittelgebirgen und im Nordosten auch in tiefen Lagen gelegentlich leichter Nachtfrost ein. Tagsüber war es in der ersten Monatshälfte oft frühlingshaft bis sommerlich warm. Insgesamt entsprachen die Temperaturen in der Westhälfte des Landes in etwa den langjährigen Mittelwerten, während es im Osten leicht kühler war. Nach wochenlanger Trockenheit wurde es in Richtung Monatsende häufiger nass, das herrschende Regendefizit könnte aber bri weitem nicht ausgeglichen werden. Durch den sonnigen Beginn blieb ein großer Überschuss beim Sonnenschein übrig.
Mit einer deutschlandweiten Temperatur von 12,8 Grad lag der Mai im Flächenmittel 0,2 Grad unter dem Mittel der Jahre 1991 bis 2020 (13,0 Grad), aber noch leicht über dem Mittel der Jahre 1961 bis 1990 (12,1 Grad). Er liegt damit im unteren Mittelfeld in der bis 1881 zurückreichenden Statistik. Der erste heiße Tag des Jahres wurde am 02. Mai mit 30,4 Grad in Waghäusel-Kirrlach (Baden-Württemberg) registriert. Noch etwas heißer wurde es am letzten Tag des Jahres, als in Teilen von Baden-Württemberg und Bayern Höchstwerte bis 32 Grad erreicht wurden. In bis zu sieben Nächten stellte sich im Osten Deutschlands Frost ein. Den tiefsten Wert meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit −3,7 Grad.
Trotz örtlichem Starkregen war der Mai nahezu landesweit deutlich zu trocken. Vor allem in den letzten Tagen des Monats gab es lokal Starkregen, vereinzelt mit Überschwemmungen. Insgesamt firl gebietsweise nicht einmal die Hälfte der durchschnittlichen Regenmengen. In Nürnberg kamen 23,0 Liter pro Quadratmeter zusammen, entsprechend 38 Prozent vom Mittelwert. In Konstanz am Bodensee wurden 108,0 Liter gemessen und damit 21 Prozent mehr als im Mittel.
Durch die sonnige erste Monatshälfte fiel der Mai 2025 insgesamt deutlich sonniger aus als im Mittel. In Aachen und Tholey (Saarland) kamen 278,4 bzw. 289,7 Sonnenstunden zusammen, entsprechend jeweils 38 Prozent mehr als im Durchschnitt. Lediglich vom Bodensee bis zum Berchtesgadener Land und im Nordosten wurden in etwa die Mittelwerte erreicht oder leicht überschritten.
Das Frühjahr 2025 im Einzelnen:

Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 lagen die Temperaturen im Frühjahr 2025 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes meist 0,5 bis 1,3 Grad über den langjährigen Mittelwerten. Der Trend zu höheren Frühjahrstemperaturen setzt sich damit ungebrochen fort. Im Südwesten wurde bereits am 12. April ein erster Sommertag mit 25,0 Grad und mehr registriert, ein erster heißer Tag folgte am 02.05. mit einem Höchstwert von 30,4 Grad in Waghäusel-Kirrlach am Oberrhein. Die höchste Temperatur dieses Frühjahrs wurde am 31.05. mit rund 32 Grad an mehreren Orten in Bayern und Baden-Württemberg gemessen. Mit der Zufuhr polarer Luftmassen gab es aber auch bis weit in den Mai hinein gebietsweise frostige Nächte. Die tiefste Temperatur des Frühjahrs wurde am 18.03. mit -11,2 Grad in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge registrier.

Das Deutschlandmittel lag im Frühjahr 2025 bei 9,8 Grad und damit im oberen Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Die Temperaturen lagen 0,9 Grad über dem Mittel der Jahre 1991-2020 (8,9 Grad) und 2,1 Grad über dem Mittel der Periode 1961-1990 (7,7 Grad).

Die Niederschlagsmengen lagen im Frühjahr 2025 verbreitet deutlich unter den Mittelwerten. Gebietsweise kam nicht einmal ein Drittel der durchschnittlichen Menge zusammen. Im landesweiten Flächenmittel war das Frühjahr nach den Jahren 1893 und 2011 das dritttrockenste seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnungen im Jahre 1881. Ende Mai brachten lokale Unwetter die Bilanz örtlich noch durcheinander, was aber wenig an der Einordnung der gesamten Jahreszeit änderte. Im Nordosten fielen in den drei Monaten gebietsweise nur etwa 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Auch andere Regionen blieben zum Teil sehr trocken, so Nürnberg mit lediglich 55,1 Litern und damit nur 41 Prozent des langjährigen Mittelwertes. Die Deutschlandweit höchste Tagessumme meldete am 28.05. Wilhelmsfeld im Rhein-Neckar-Kreis (Baden-Württemberg) mit 86 Litern pro Quadratmeter.
Nennenswerter Schnee fiel im Frühjahr 2025 in tiefen Lagen gar nicht, eine Schneedecke könnte sich nicht bilden. Zu Beginn des Monats März war in den höchsten Lagen der meisten Mittelgebirge noch Schnee anzutreffen. Im Laufe des Monats schmolzen die Schneereste auch hier immer mehr zusammen. Ende März wurde von der Zugspitze noch eine Schneehöhe von 1,35 Meter gemeldet – der niedrigste Wert zu dieser Jahreszeit seit 1972. Die Schneedecke sackte auch auf der Zugspitze im Laufe des Frühjahrs zeitweise noch weiter zusammen mit der geringsten Schneemenge zu dieser Jahreszeit seit mehr als 80 Jahren.

Bedingt durch die wochenlangen Hochdruckwetterlagen, die fast frei von Unwettern waren, wurden im März und April nur wenige Tornadoverdachtsfälle registriert. Am 13. würde auf der Ostseeinsel Rügen eine Trichterwolke beobachtet, die recht weit hinab reichte. Eine ausgeprägte Trichterwolke wurde am 25.03. bei Hof im äußersten Nordosten Bayerns beobachtet. Am 22. April wurde bei Helmstedt im östlichen Niedersachsen eine ausgeprägte Trichterwolke beobachtet. Über Auswirkungen am Boden ist in den drei Fällen bisher nichts bekannt. Bis Ende April wurde lediglich ein bestätigter Tornado registriert: Am 30. März richtete ein Tornado in der kleinen Ortschaft Uenze im Nordwesten Brandenburgs erhebliche Schâden an.
Gleich mehrere Tornados richteten im Mai in den Bundesländern NRW, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern+und Sachsen teils erhebliche Schâden an. Am 28. Mai brachten heftige Gewitter im Bereich Hessen – Unterfranken – Vogtland mindestens drei Tornados hervor, weitere Fälle werden noch untersucht.

Extrem sonnig waren die Monate März bis Mai 2025 in Deutschland. Verbreitet wurde ein Drittel bis die Hälfte mehr an Sonnenstunden registriert als im Mittel. Auf dem Brocken im Harz wurden 723,7 Sonnenstunden gemessen und damit 58 Prozent mehr als im Durchschnitt. Nicht ganz so sonnig war es im Nordosten und im äußersten Süden, aber auch hier wurden die langjährigen Mittelwerte übertroffen. Bundesweit war es das drittsonnigste Frühjahr seit Aufzeichnungsbeginn, in Norddeutschland wurden vor allem im Nordseeumfeld neue Sonnenrekorder aufgestellt.
Titelbild: Achim Otto
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