ERIN extrem starker Hurrikan

Nur wenige Hundert Kilometer von den Karibischen Inseln entfernt verstärkt sich derzeit der Hurrikan ERIN extrem stark. Die mittleren Windgeschwindigkeiten reichen bereits bis etwa 240 km/h mit weit stärkeren Böen. Damit hat ERIN inzwischen die zweithöchste Kategorie der fünfteiligen Hurrikanskala erreicht. Der Luftdruck im Zentrum ist in den vergangenen Stunden rapide gefallen, in weniger als 12 Stunden um 46 Hektopascal. Dies sind alles extreme Werte und der Hurrikan kann sogar noch stärker werden. Eine genaue Vorhersage der Stärke ist aber schwierig, da ein so starker Hurrikan häufig auch internen Veränderungen unterliegt und die Modelle den bisherigen Verlauf so nicht vorhergesagt hatten. Land ist zumindest derzeit nicht direkt bedroht, meterhohe Wellen dürften allerdings in den nächsten Tagen auf den Norden der Karibik, die gesamte Ostküste der USA und Bermuda treffen und äußere Regenbänder streifen zumindest die nördlichen Kleinen Antillen und Puerto Rico, wo die Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen besteht.



Animation der Satellitenbilder des Hurrikans ERIN, Quelle: Tropical Tidbits

Die Animation der Satellitenbilder zeigt eindrucksvoll das kleine Auge im Zentrum des Hurrikans. Dabei zieht der Hurrikan – von kleinen Schlenkern abgesehen – ziemlich genau nach Westen.

Update 16.08.2025, 18 Uhr von Michael Brennan, Direktor des National Hurricane Centers (NHC):

Nach dem neuesten Bericht des NHC sank der Luftdruck im Auge des Hurrikans auf 916 Hektopascal. Die mittleren Windgeschwindigkeiten reichen nun bis etwa 255 km/h. Damit ist ERIN ein potentiell katastrophaler Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf der Hurrikanskala.

Damit ist ERIN der 43. Hurrikan der höchsten Kategorie auf dem Nordatlantik seit Beginn der Aufzeichnungen. Allein 11 davon traten seit 2017 auf – eine extreme Häufung. Ungewöhnlich ist das frühe Auftreten eines so starken Hurrikans. ERIN ist der erste so frühe Kategorie-5-Hurrikan seit dem Hurrikan DEAN 2007. Außerhalb von Karibik und Golf von Mexiko dürfte er gemessen am Luftdruck der stärkste Hurrikan vor dem Monat September sein – und auch der sich am schnellsten intensivierende. Damit wird ERIN schon jetzt in die Wettergeschichte eingehen.

 

Nach Berechnungen nahezu aller vorliegenden Modelle soll der Hurrikan bald nach Nordwesten bis Norden eindrehen und zwischen der Ostküste der USA und Bermuda weiter auf dem offenen Meer bleiben. Ganz aus der Gefahr heraus ist Bermuda noch längst nicht. Ein solcher Hurrikan kann sich natürlich auch noch anders verhalten als von den Modellen vorhersagt, wie die rasante Entwicklung in den vergangenen Stunden zeigte. Kleinste Abweichungen von der berechneten Zugbahn könnten schon verheerende Auswirkungen haben.

Titelbild: Tropical Tidbits

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