Griechische Hurrikannamen vom Tisch

Nachdem die jährliche Tagung des Hurrikan-Komitees der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) im Frühjahr 2020 coronabedingt ausgefallen war, wurde sie nun virtuell durchgeführt. Beschlossen wurde, welche Hurrikannamen aus 2019 und 2020 wegen der extremen Auswirkungen für immer wegfallen: Gestrichen wurden aus 2019 der Name DORIAN und aus 2020 LAURA, ETA und IOTA. Zudem wurde das Heranziehen von Namen aus dem griechischen Alphabet beendet, wenn die übliche Namensliste aufgebraucht ist. Sie war sowieso keine Dauerlösung und führte zu Verwirrung.

 

Mitglieder des Komitees aus Nord-, Mittel- und Südamerika diskutierten auch über einen möglichen früheren offiziellen Start der Hurrikansaison. Dieser wurde abgelehnt, es bleibt beim 01. Juni. Allerdings wird zukünftig bereits ab dem 15. Mai vom National Hurricane Center (NHC) mehrmals täglich ein Ausblick über das Entstehungspotenzial neuer Stürme herausgegeben.

Die Hurrikansaison 2020 war außergewöhnlich. Eine Rekordzahl von 9 Stürmen bildete sich allein in der Zeit von Mai bis Juli. Und die Saison war lang mit zwei starken Hurrikanen im November, wenn die Aktivität üblicherweise bereits wieder nachlässt. Die Namensliste, die normalerweise alle sechs Jahre wieder verwendet wird, war ausgeschöpft. Zum zweiten Mal nach 2005 würde das griechische Alphabet herangezogen mit Sturmnamen wie Alpha, Beta, Gamma etc. Kommen bei einem Sturm/Hurrikan extrem viele Menschen um oder richtet er extreme Schäden an, wird ein Sturmname auf Antrag des betroffenen Mitglieds aus der Liste gestrichen. Dies geschah seit der Einführung des derzeit gültigen Namenssystems im Jahre 1953 bisher insgesamt 93 mal.

 

Im Einzelnen wurde aus 2019 noch der Name DORIAN gestrichen. Er war ein extremer Hurrikan der höchstens Kategorie 5 und zugleich der stärkste Hurrikan der die nordwestlichen Bahamas seit Aufzeichnungsbeginn traf. Vor allem auf der Insel Abaco und im Osten der Insel Great Bahama entstanden katastrophale Schäden in einer geschätzten Höhe von 3,4 Milliarden US-Dollar. Mehr als 75 Prozent der Häuser wurden beschädigt, die meisten komplett zerstört. Zehntausende wurden obdachlos. Der Name Dorian wird ab 2025 durch Dexter ersetzt.

Der Hurrikan LAURA (Titelbild) war ein verheerender Hurrikan der zweithöchsten Kategorie 4, der Ende August 2020 bei Cameron im US-Bundesstaat Louisiana auf die Küste traf. Er wurde begleitet von einer mindestens 5 Meter hohen Sturmflut. Direkt durch den Hurrikan kamen in den USA und auf der Insel Hispañola mit Haiti und der Dominikanischen Republik mindestens 47 Menschen ums Leben und die Schäden wurden auf mindestens 19 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der Name Laura wird in der Liste für 2026 durch LEAH ersetzt.

Die beiden Hurrikane ETA und IOTA trafen beide innerhalb von nur zwei Wochen auf dieselbe Region in der südwestlichen Karibik. Beide erreichten die Küste von Nicaragua im Bereich südlich von Puerto Cabezas. In Nicaragua, Honduras und weiteren mittelamerikanischen Staaten gab es schwere Überschwemmungen. Mindestens 272 Menschen kamen ums Leben und die Schäden beliefen sich auf mehr als 9 Milliarden US-Dollar.

Griechisches Alphabet

In 2020 musste bereits zum zweiten Mal das griechische Alphabet herangezogen werden, nachdem die übliche Liste mit 21 vorab festgelegten Namen aufgebraucht war. Allerdings klingen einige griechische Buchstaben wie ZETA, ETA oder THETA sehr ähnlich und die Namen können nicht ausgemustert werden, wenn man das griechische Alphabet in einem weiteren aktiven Jahr erneut braucht. Daher erstellt die WMO eine Hilfsliste mit Namen (ohne Q, U, X, Y, Z), die herangezogen werden, wenn die normale Liste mit 21 Namen aufgebraucht ist. Diese Namen können ausgemustert und ersetzt werden, wenn es nötig ist.

 

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