Hurrikan LEE zieht nach Kanada
Schon seit 10 Tagen ist der Hurrikan LEE auf dem Atlantik unterwegs. Zeitweise erreichte er mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis etwa 270 km/h die höchste Kategorie 5 der Hurrikanskala, schwächte sich dann aber durch den Einfluss starker Höhenwinde deutlich ab. Bisher traf er nicht direkt auf Land, dies dürfte sich nun allerdings ändern. Denn der Hurrikan zieht stramm nach Norden an Bermuda vorbei und trifft an diesem Wochenende auf die kanadischen Atlantikprovinzen. Auch der äußerste Nordosten der USA wird vor allem im Bundesstaat Maine noch gestreift. Dabei wandelt sich der Hurrikan der untersten Kategorie 1 allerdings in ein starkes außertropisches Tief um. Gleichzeitig wirbelt mitten auf dem Atlantik noch der Hurrikan MARGOT und auf dem Ostatlantik entstehen schon bald die nächsten Stürme.
Die Animation der Satellitenbilder zeigt das Auge, um das sich allerdings immer weniger hoch reichende Wolken formieren. Der Hurrikan verliert seine Konvektion (Schauer, Gewitter) – ein typisches Bild, wenn sich ein Hurrikan auf dem Weg in die Westwindzone in ein außertropisches Tief umwandelt.
Die Zugbahnkarte des NHC zeigt, dass Lee weiter in Richtung Norden zieht und später am Samstag auf die kanadischen Atlantikprovinzen trifft, die er als außertropisches Tief überquert. Blau markiert sind die Küstenbereiche, für die Sturmwarnungen gelten.
Weiter östlich ist derzeit noch der Hurrikan MARGOT unterwegs, der sich allerdings kaum bewegt und somit mehr und mehr kälteres Tiefenwasser aufwirbelt. Damit schwächt sich der Hurrikan in den kommenden Tagen allmählich ab. Ein weiteres System (rot schraffiert) mitten auf dem tropischen Atlantik kann sich in den kommenden Tagen sehr wahrscheinlich zum nächsten Sturm der aktiven Hurrikansaison 2023 entwickeln. Der nächste Name auf der festgelegten Liste ist NIGEL. Und ein weiteres tropisches System verlässt in ein paar Tagen den afrikanischen Kontinent und hat in der neuen Woche Entwicklungschancen.
Titelbild: Tropical Tidbits
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