Sommer der Unwetterkatastrophen
Der Sommer 2021 geht als sehr durchwachsene Jahreszeit mit einigen Unwettern in die Wettergeschichte ein. Für viele Jahre in Erinnerung bleiben dürfte die Hochwasserkatastrophe im Westen und Südwesten Deutschlands mit vielen zerstörten Häusern und sehr vielen Toten. Die Schäden gehen in die Milliarden. Insgesamt war der Sommer meist durchschnittlich temperiert, allerdings in vielen Regionen nasser und sonnenscheinärmer als im langjährigen Mittel.
Der August 2021 brachte reichlich durchwachsenes und vergleichsweise kühles Wetter. Verbreitet war er 1 bis 2 Grad kälter als im Mittel der Jahre 1991 bis 2020, mit einem Flächenmittel von 16,5 Grad gehört der August 2021 zu den kältesten der vergangenen 20 Jahre, während er im Mittelfeld der weiter zurückliegenden Jahrzehnte liegt. Im Nordwesten war der Monat trockener, sonst verbreitet deutlich nasser als im Mittel. Im Osten fiel stellenweise mehr als das Doppelte der durchschnittlichen Menge. Passend dazu kamen meist nur 60 bis 80 Prozent der durchschnittlichen Sonnenstunden zusammen. Das schlimmste Unwetter des Monats dürfte ein starker Tornado gewesen sein, der am 15. August große Schäden in Millionenhöhe in Berumerfehn und Ostermoordorf im Landkreis Aurich in Ostfriesland anrichtete.
Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 der Sommer 2021 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes im Nordosten etwa 1 Grad wärmer, sonst schwankten die Temperaturen um die Mittelwerte. Die höchste Temperatur wurde am 19. Juni mit jeweils 36,6 Grad in Berlin-Tempelhof und Baruth (Brandenburg) gemessen. Der tiefste Werte wurde am Morgen des 01. Juni in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit 0,5 Grad registriert.
Das Deutschlandmittel lag im Sommer 2021 bei 17,8 Grad und lag damit im oberen Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 war der Sommer 2021 im Deutschlandmittel etwa 1,5 Grad wärmer.
Der Sommer 2021 fiel bei den Niederschlagsmengen sehr unterschiedlich aus: Während es im Norden gebietsweise trockener war als im Mittel, kam nach Süden hin stellenweise mehr als das Doppelte der durchschnittlichen Menge zusammen. Durch extreme Regenfälle kamen am 14. Juli im Bereich Köln bis Eifel verbreitet mehr als 100 Liter pro Quadratmeter zusammen, in Wipperfurth-Gardeweg waren es sogar 162,4 Liter. Die Folgen waren katastrophal mit Sturzfluten und dramatischen Anstiegen der Flüsse und selbst kleinster Bäche. Ganze Häuser wurden weggerissen und mehr als 180 Menschen kamen in NRW und Rheinland-Pfalz ums Leben, weitere wurden nach mehr als zwei Wochen immer noch vermisst.
Unglaublich berührender und toll erzählter Film von @JensEberl u.a. gerade im @WDRaktuell. Das geht noch mal nahe. #Hochwasser #Erftstadt #badmuenstereifel #Dernauhttps://t.co/7Bl69Dl7NR
— Matthias Friebe (@Matthias_Friebe) July 26, 2021
Das folgende Video zeigt eindrucksvoll die Zerstörungen durch den Hochwasser im Ahrtal im Vergleich zu vorher:
Die Sonne schien im Sommer 2021 weniger als im langjährigen Mittel, gebietsweise kamen weniger als 90 Prozent der durchschnittlichen Sonnenstunden zusammen.
Titelbild: Tornado in Berumerfehn am 16.08.2021, Quelle: Alexandra Heidkamp
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